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# taz.de -- Annans Friedensplan für Syrien: Warten auf Donnerstagfrüh
> Kofi Annan hofft noch immer, dass die Waffenruhe in Syrien eingehalten
> werden wird. Eine Bewaffnung der Rebellen hielte er für „desaströs“.
> Indes wird weiter gekämpft.
Bild: Kofi Annan und der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi in Teheran.
TEHERAN afp/dpa | Der Sondergesandte der UN und der Arabischen Liga, Kofi
Annan, hofft ab Donnerstag auf eine Verbesserung der Lage in Syrien. Sofern
die Regierung und die Opposition sich an die Abmachungen hielten, „dürften
wir ab Donnerstagmorgen 6.00 Uhr (5.00 Uhr MESZ) eine deutliche
Verbesserung der Situation im Land sowie klare Fortschritte sehen“, sagte
Annan am Mittwoch in Teheran an der Seite des iranischen Außenministers Ali
Akbar Salehi. Annan bezog sich damit auf die vom UN-Sicherheitsrat gesetzte
Frist für eine Waffenruhe, die am Donnerstagmorgen abläuft.
Die Regierung in Damaskus habe „weitere Erklärungen“ abgegeben, wie sie den
Friedensplan umsetzen wolle, sagte Annan in Teheran weiter. „Was sie
wollen, ist eine Zusicherung, dass die oppositionellen Kräfte ihre Kämpfe
ebenfalls einstellen“, sagte er. Er stehe diesbezüglich mit ranghohen
Vertretern der Führung in Damaskus in Kontakt. Annan warnte indes vor einer
Bewaffnung der syrischen Oppositionellen. Dies wäre „desaströs“, sagte er.
Der Iran hat sich im Syrienkonflikt demonstrativ hinter Präsident Baschar
al-Assad gestellt. „Wir lehnen jede ausländische Einmischung und jede
Forderung nach einem Machtwechsel ab“, sagte der iranische Außenminister
Salehi am Mittwoch nach dem Treffen mit Annan.
Assad müsse unabhängig vom Verlauf des Konflikts im Amt bleiben.
Andernfalls drohe in dem Land ein Machtvakuum mit schwerwiegenden Folgen,
warnte Salehi. Der Iran ist in der Region der engste Verbündete des
Assad-Regimes, weist aber Vorwürfe des Westens zurück, dieses mit Waffen
versorgt zu haben.
## Angriffe gehen weiter
Sein Land unterstütze zwar den Wunsch des syrischen Volkes nach mehr
Freiheit, sagte der iranische Außenminister. Jede Veränderung könne aber
einzig und allein auf der Grundlage von Gesprächen mit der gegenwärtigen
Regierung erreicht werden, betonte er.
China rief die Führung in Damaskus zur Umsetzung des Friedensplans auf.
Peking sei „zutiefst besorgt“ angesichts der anhaltenden Gewalt im Land,
und die syrische Regierung müsse sich an Annans Sechs-Punkte-Plan halten,
sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Die Opposition müsse
allerdings ebenfalls ihre Kämpfe einstellen, fügte er hinzu.
Die syrische Armee setzte nach Angaben von Aktivisten ihre Angriffe im Land
am Mittwoch fort. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
mitteilte, griffen Regierungstruppen in der Nacht zum Mittwoch erneut
mehrere Bezirke in der Protesthochburg Homs an. Bei Angriffen in der
Provinz Deir Essor starben mindestens zwei Zivilisten.
In der Provinz Daraa positionierten sich dutzende Militärfahrzeuge.
Explosionen und Schüsse waren in der Nacht demnach in mehreren Städten der
Provinz zu hören.
11 Apr 2012
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