# taz.de -- Bergbau in Peru: Auflagen für die Goldmine | |
> Am Projekt Conga scheiden sich in Peru die Geister. Nun versucht | |
> Präsident Humala, die Gegner mit Auflagen für den Konzern zu besänftigen. | |
Bild: Hier soll der größte Ausbau einer Goldmine Lateinamerikas entstehen: Co… | |
LIMA taz | Die Regierung in Peru hat nach Monaten der Auseinandersetzungen | |
das umstrittene Bergbauprojekt Conga in Cajamarca abgesegnet, allerdings | |
unter neuen Auflagen. | |
Zum einen ist die Entscheidung ein generelles Ja zum Bergbau in der armen | |
Andenrepublik, auf der anderen Seite ist sie aber auch ein Schritt, den | |
Bergbau stärker zu regulieren. „Wir haben die Chance, ein Vorher und ein | |
Nachher des Bergbaus in Peru zu markieren“, erklärte Perus Präsident | |
Ollanta Humala zur Begründung der Entscheidung im April. | |
Der Streit über den Ausbau der größten Goldmine Lateinamerikas, Yanacocha, | |
die sich im Verwaltungsbezirk Cajamarca, rund 800 Kilometer nördlich von | |
Lima, befindet, hatte sich in den letzten Monaten zur Nagelprobe für die | |
Regierungsversprechen von Ollanta Humala entwickelt. Dieser war im Frühjahr | |
2011 schließlich gewählt worden, weil er für die Einbeziehung der ärmeren | |
Bevölkerungsschichten in politische Entscheidungen eintrat und sich für die | |
Koexistenz von Bergbau und Landwirtschaft einsetzte. | |
Doch genau die funktioniert in Cajamarca nicht. „Die Mine Yanacocha hat in | |
der Vergangenheit immer wieder Flüsse und Lagunen unter ihre Kontrolle | |
gebracht, auf die die Bauern angewiesen sind“, kritisiert Mirtha Vásquez | |
von der lokalen Umweltorganisation Grufides. Mehrfach wurden Klagen von | |
Bauernorganisationen gegen die Mine eingereicht. | |
## Eine Investition von 4,8 Milliarden US-Dollar | |
Um das Wasser und seine Verteilung geht es im Kern auch bei dem Projekt | |
Conga. In dieses will das Betreiberkonsortium aus dem US-Konzern Newmont | |
Mining, der peruanischen Buenventura und dem Juniorpartner International | |
Finance Corporation (IFC), einer Tochter der Weltbank, insgesamt 4,8 | |
Milliarden US-Dollar investieren. | |
Experten aus dem peruanischen Umweltministerium kritisieren allerdings | |
auch, dass für das Projekt vier Bergseen trockengelegt und gegen künstliche | |
Wasserreservoirs ausgetauscht werden sollten. Deshalb waren vor allem die | |
Bauern aus der Region von Bambamarca und Huasmín auf die Barrikaden | |
gegangen. Diese befürchten nicht nur, bei der Wasserverteilung den Kürzeren | |
zu ziehen, sie protestieren auch gegen die Umwandlung der Lagunen Azul und | |
Chica in Abraumhalden. | |
Ihnen ist die Regierung in Lima nun entgegengekommen. Laut Präsident Humala | |
garantiert die Regierung Versorgung und Qualität des Wassers in der Region. | |
Dabei wird das Unternehmen verpflichtet, zusätzliche Wasserreservoire und | |
Leitungssysteme einzurichten, einen Sozialfonds für die Entwicklung der | |
Region aufzulegen und 10.000 direkte Arbeitsplätze zu schaffen. Auch der | |
Erhalt der Lagunen soll geprüft werden. | |
27 Apr 2012 | |
## AUTOREN | |
Knut Henkel | |
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