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# taz.de -- Aktiengang von Facebook: Finanzaufsicht ermittelt im Debakel
> Nach dem Facebook-Börsengang werden nun die US-Finanzbehörden aktiv: Die
> Investmentbank Morgan Stanley soll die Aktien überteuert an Börse
> gebracht haben.
Bild: Jetzt regnet es Kritik: Stanley Morgan soll beim Facebook-Börsengang ges…
Nach dem verpatzten Börsenstart des Internetkonzerns Facebook werden nun
US-Finanzbehörden aktiv. Die US-Finanzaufsicht FINRA teilte am Mittwoch
mit, sie habe eine Untersuchung gegen die Investmentbank Morgan Stanley
eingeleitet. Morgan Stanley führt das Facebook-Bankenkonsortium an, zu dem
auch JP Morgan und Goldman Sachs gehören.
Auch die Finanzaufsichtsbehörde des Bundesstaates Massachusetts erklärte,
sie habe Morgan Stanley zu einer Anhörung vorgeladen, um Vorwürfe gegen die
Bank zu prüfen. Demnach soll Morgan Stanley nur wenige Tage vor dem
Facebook Börsengang die erwartete Umsatzentwicklung für Facebook deutlich
nach unten korrigiert haben. Die Bank soll jedoch nur einige ausgewählte
große Investoren über die pessimistischen Aussichten informiert haben.
Klärungsbedürftig sei zudem, wieso Morgan Stanley nur drei Tage vor dem
Börsengang den Ausgabepreis einer Facebook Aktie von 28 Dollar auf 38
Dollar erhöht habe, sowie 25 Prozent mehr Facebook Papiere ausgegeben
wurden, als ursprünglich angekündigt.
„Wenn sich die Vorwürfe als wahr herausstellen, dann besteht hier
Regelungsbedarf“, sagte FINRA-Chef Robert Ketchum der Nachrichtenagentur
Reuters.
## Morgan Stanley weist Vorwürfe zurück
Morgan Stanley wies die Kritik am Mittwoch zurück: „Wir haben beim Facebook
Börsengang regelkonform gehandelt und die gleichen Abläufe eingehalten wie
bei jedem anderen Börsengang auch“.Tatsächlich ist unklar, ob Morgan
Stanley seine Informationspflichten verletzt hat. Nach US-Recht dürfen
Analysten einer Bank mit Investoren kommunizieren, solange sie dies
unabhängig von den Mitarbeitern ihrer Bank tun, die einen Börsengang
betreuen.
Auslöser der Umsatzwarnung war Facebook selbst. Neun Tage vor dem
Börsengang teilte das Unternehmen mit, sein Umsatz würde mit dem Wachstum
der Nutzerzahlen nicht Schritt halten. Die Nachricht wurde in den Medien
breit berichtet und war daher allen interessierten Anleger zugänglich.
Nach Angaben der Analysten der US-Firma Dealogic hat Facebook den
schlechtesten Börsengang der letzten fünf Jahre hingelegt. Auch am vierten
Handelstag in Folge brach die Facebook-Aktie erneut um acht Prozent ein. An
der Frankfurter Börse wurde das Papier mit rund 25 Euro gehandelt. Seit
ihrem Start am Freitag hat die FB-Aktie etwa 20 Prozent ihres Anfangskurses
verloren.
Doch für die Anteilseigner von Facebook könnte es noch schlimmer kommen:
Analysten von der Thomson Reuters-Tochter Starmine gaben am Mittwoch
bekannt, dass sie angesichts mäßiger Wachstumsaussichten den Kurs der
Facebook-Aktie mittelfristig mit 9,59 US-Dollar bewerten. Das wären 72
Prozent unter dem Preis, zu dem das Papier auf den Markt kam.
23 May 2012
## AUTOREN
Tarik Ahmia
## TAGS
Schwerpunkt Meta
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