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# taz.de -- UN-Kommission zum Konflikt in Syrien: Vorwürfe an die Armee
> Eine UN-Kommission hat auf beiden Seiten in Syrien Morde, Folter und
> Misshandlungen dokumentiert. Indes gibt der Präsident des oppositionellen
> Syrischen Nationalrats sein Amt auf.
Bild: Demonstration in Idlib.
GENF/BEIRUT dapd/afp/rtr | Im anhaltenden Konflikt in Syrien sind die
Sicherheitskräfte des Landes nach Einschätzung von UN-Experten für die
Mehrheit der Menschenrechtsverstöße in den vergangenen Monaten
verantwortlich. Die meisten schweren Verletzungen der Menschenrechte seien
seit März von der syrischen Armee und den Sicherheitskräften des Landes
begangen worden, teilte die Syrien-Kommission am Donnerstag in Genf mit,
die im vergangenen Jahr vom UN-Menschenrechtsrat ins Leben gerufen worden
war. Sie hätten sich bei Einsätzen gegen Deserteure, Bewaffnete und
Regierungsgegner ereignet.
In mehr als 200 Interviews sei das „klare Muster“ deutlich geworden, dass
Blockaden von Stadtvierteln durch die Regierungstruppen darauf ausgerichtet
sind, gesuchte Menschen und deren Familien „auszumerzen". Während solcher
Belagerungen seien Kinder aufgrund fehlender medizinischer Versorgung
gestorben. Einigen Folteropfern sei eine Behandlung verweigert worden. In
einigen Gegenden hätten die Menschen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln und
Wasser gehabt und seien auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt
gewesen.
Die Kämpfer der Opposition ihrerseits hätten Soldaten und mutmaßliche
Informanten der Regierung hingerichtet. Außerdem setzten sie in zunehmenden
Maße getarnte Sprengsätze ein. Daneben registrierten die UN-Ermittler
Geiselnahmen durch die Aktivisten der Opposition. Damit sollten offenbar
die Freilassung Inhaftierter oder Lösegeld erpresst werden. Ein Besuch in
Syrien war den UN-Experten verweigert worden.
## Ghaliun hört auf
Der Präsident des oppositionellen Syrischen Nationalrats (SNC), Ghaliun,
gibt sein Amt auf. Der SNC habe das Rücktrittsgesuch Ghaliuns angenommen
und ihn gebeten, bis zur Wahl eines Nachfolgers bei der nächsten
Versammlung am 9. und 10. Juni im Amt zu bleiben, teilte der Rat in der
Nacht nach einer zweitägigen Sitzung in Istanbul mit. Ghaliun hatte seinen
Rücktritt am 17. Mai eingereicht, nachdem es immer wieder Kritik an seinem
Führungsstil gegeben hatte. Der SNC ist die größte Oppositionsgruppe des
Landes, in dem es seit mehr als einem Jahr massive Proteste gegen die
Regierung von Präsident Assad gibt.
Ein Syrer hat sich in der libanesischen Hauptstadt Beirut ein stundenlanges
Feuergefecht mit den Sicherheitskräften geliefert. Aus Behördenkreisen
verlautete, der Mann habe zunächst auf der Straße im Stadtteil Caracas auf
Soldaten geschossen und sei dann in seine Wohnung geflüchtet. Soldaten
stürmten die Wohnung am frühen Donnerstagmorgen.
Der Schütze wurde bei dem Einsatz getötet. In seiner Wohnung wurde die
Leiche eines weiteren Mannes gefunden. Es war nicht klar, wie der Mann ums
Leben kam. Bei Kämpfen im Zusammenhang mit dem Konflikt in Syrien sind in
den vergangenen zwei Wochen im Libanon mindestens zehn Menschen ums Leben
gekommen.
24 May 2012
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