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# taz.de -- Reaktion auf Facebook-Flop: Die Angst vor der Börse
> Facebook hat eine abschreckende Wirkung, die Aktie fällt: Die
> Reisesuchmaschine Kayak hadert nun mit seinen Börsenplänen und steht
> damit nicht allein.
Bild: Die Reisesuchmaschine Kayak scheut den Sprung ins kalte Wasser.
NEW YORK dpa | Die Facebook-Aktie fällt immer weiter. Das Börsendebakel
hält nun bereits andere Internet-Unternehmen vom Gang aufs Parkett ab.
So legte die amerikanische Reisesuchmaschine Kayak nach Informationen des
Wall Street Journal die für diese Woche erwartete „Roadshow“ auf Eis, bei
der seine Aktie potenziellen Investoren vorgestellt werden sollte. Das
Unternehmen wolle jetzt erst einmal den Appetit der Investoren auf
Internet-Aktien prüfen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Bereits Anfang der Woche hatte der Gründer des russischen
Facebook-Nachahmers Vkontakte, Pawel Durow, erklärt, sein Unternehmen plane
bis auf weiteres keinen Börsengang mehr, weil der Facebook-Flop die
Investoren abgeschreckt habe.
## Erreichter Tiefpunkt
Die Facebook-Aktie erreichte unterdessen den nächsten Tiefpunkt: Am
Mittwoch sackte das Papier des Sozialen Netzwerks im Handelsverlauf auf bis
zu 27,86 Dollar ab. Letztlich ging die Aktie mit 28,19 Dollar aus dem New
Yorker Handel und verlor damit gut 2 Prozent im Vergleich zum Vortag. Der
Ausgabepreis hatte bei 38 Dollar gelegen. Damit haben Anleger, die direkt
beim Börsengang die Aktie kauften, mehr als ein Viertel ihres Geldes
verloren.
Ein Grund für das weitere Abschmelzen dürfte gewesen sein, dass sich die
US-Wettbewerbsbehörde FTC den Kauf des Bilderdienstes Instagram durch
Facebook im Detail anschaut. Der Abschluss des Geschäfts dürfte dadurch
verzögert werden, was in der schnelllebigen Internetwelt zum Problem werden
kann.
Facebook hatte den Kauf eigentlich bis Ende Juni abschließen wollen;
zuletzt sprach das Unternehmen nur noch von einem Abschluss in diesem Jahr.
Je länger die Übernahme sich hinauszögert, desto schlechter sieht der Deal
im Moment auch für die bisherigen Instagram-Eigner: Ein Teil des
ursprünglich auf eine Milliarde Dollar veranschlagten Kaufpreises wird in
Aktien beglichen. Die fielen auch nachbörslich weiter.
## Kayak setzt auf „konservative“ Bewertung
Kayak wird bei den Börsenplänen ebenso wie Facebook federführend von der
Investmentbank Morgan Stanley unterstützt. Den Bankern wird eine deutliche
Mitschuld an Facebooks verpatztem Börsengang vorgeworfen: Sie hätten sich
bei der Nachfrage verschätzt und deshalb sei der Preis zu hoch angesetzt
worden. Von Anfang an gab es Kritiker, die den bei 104 Milliarden Dollar
angesetzten Wert des Unternehmens für übertrieben hielten.
Dem Wall Street Journal zufolge will Kayak die Facebook-Erfahrung
berücksichtigen und eher eine „konservative“ Bewertung anstreben. Auf der
Website kann man nach Flügen, Übernachtungen und Mietwagen-Angeboten
suchen. Eine Sprecherin sagte der Zeitung, man könne nicht von einer
Verschiebung der Börsenpläne sprechen, weil kein fester Termin angekündigt
worden sei. „Wir warten, bis die Marktbedingungen unseren Anforderungen
entsprechen“, erklärte sie. Kayak hatte den Börsengang bereits vor
eineinhalb Jahren angemeldet.
31 May 2012
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