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# taz.de -- Neuer Tiefstand bei Facebook-Aktie: Misstrauensvotum der Pioniere
> Die Facebook-Aktie hat in drei Monaten die Hälfte ihres Wertes verloren.
> Nach der ersten Haltefrist, fiel der Preis auf ein Rekordtief.
Bild: Bei Facebook zeigt die Kurve schon seit Wochen nach unten.
BERLIN taz | Der Börsensturzflug des sozialen Netzwerks Facebook nimmt kein
Ende: In der Nacht zum Freitag brach die Aktie erneut um knapp 7 Prozent
ein und erreichte einen neuen Tiefststand. Mit einem Schlusskurs von 19,87
Dollar an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq hat das Papier innerhalb
von drei Monaten fast die Hälfte seines Werts verloren. Zum Börsenstart am
18. Mai wurde ein Anteilsschein für 38 Dollar verkauft. 421 Millionen
Aktien kamen damals in den Handel.
Auslöser des neuerlichen Kurssturzes ist der Ausverkauf durch Altaktionäre.
Dazu gehören die Investmentbank Goldman Sachs, der Venture Capital Fonds
Accel Partners, der Softwarekonzern Microsoft sowie der Internetinvestor
Peter Thiel. Für 271 Millionen ihrer Facebook-Anteile endete die gesetzlich
vorgeschriebene Haltefrist. Ein großer Teil davon kam unmittelbar in den
Handel. Mit 156 Millionen Anteilsscheinen wurden in der Nacht zum Freitag
mehr als fünfmal so viele Facebook-Aktien gehandelt wie an einem
durchschnittlichen Tag.
Dass die Facebook-Pioniere nun Kasse machen, mehrt die Zweifel an Facebooks
Fähigkeit, in Zukunft ausreichend Geld zu verdienen. Denn als Mitglieder
des Verwaltungsrates von Facebook, dem höchsten Firmengremium, haben die
Alteigentümer Einblick in den Geschäftsverlauf und die Zukunftsprognosen.
Ausschlaggebend für die pessimistischen Einschätzungen ist, dass Facebook
bislang keine Strategie darlegen kann, wie es seine Reichweite von fast
einer Milliarde Nutzern in Werbeeinnahmen ummünzen will. Insbesondere bei
mobilen Nutzern erzielt der Konzern bislang so gut wie keine Erlöse. Dabei
verwenden derzeit 67 Prozent aller Facebook-Kunden ein mobiles Gerät.
## Noch größere Verkaufswelle
Das Misstrauensvotum der Alteigentümer könnte der Beginn einer noch
größeren Verkaufswelle sein. Weitere Haltefristen laufen aus: Ab 15.
Oktober können Facebook-Mitarbeiter ihre Aktien verkaufen. Auch
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg darf ab Mitte November 1,2 Milliarden
Aktien in den Handel bringen.
Am Freitag stabilisierte sich das Papier an der Frankfurter Börse. Dennoch
bleibt das Unternehmen mit dem 36fachen des erwarteten Jahresgewinns sehr
hoch bewertet. Zum Vergleich: Bei Konkurrent Google ist der Börsenwert
17-mal so hoch wie der reale Gewinn.
17 Aug 2012
## AUTOREN
Tarik Ahmia
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Schwerpunkt Meta
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