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# taz.de -- Kommentar Berliner SPD: Denn sie wissen nicht, was sie tun
> Erst klappt die Flughafeneröffnung nicht, jetzt stößt der Parteitag Klaus
> Wowereit vor den Kopf. Wenn er geht, hat die SPD ein großes Problem.
Bild: Die künftigen Gegenspieler in der Berliner SPD: Der Regierende Bürgerme…
Es hat es nicht leicht, der Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister und
lange Strahlemann der Berliner SPD. Erst wurde die Eröffnung des neuen
Großflughafens verpatzt, und nun kippt ihm die eigene Partei seinen
wichtigsten Helfer, den langjährigen Landeschef Michael Müller, und wählt
einfach einen Parteilinken.
Gegärt hatte es schon lange bei den Hauptstadtsozis. Immer größer wurde der
Ärger darüber, dass – gefühlt oder echt – zu wenig von dem, was die Part…
beschloss, in Regierungshandeln umgesetzt wurde. Und zwar nicht weil der
jeweilige Koalitionspartner auf die Barrikaden stieg, sondern weil Wowereit
es nicht wollte.
Dass es nicht schon früher knallte, lag einzig an der Landtagswahl im
vergangenen Jahr. Danach aber hielt Wowereits Gegner nichts mehr – erst
recht, weil er die SPD in eine ungeliebte Koalition mit der CDU steuerte.
So weit, so verständlich.
Was die Mehrheit der Partei aber nicht wahrhaben will, ist, dass sie für
ihre legitime Forderung nach mehr Beteiligung ihre Regierungsmacht aufs
Spiel gesetzt hat. Die hing bei der vergangenen Wahl allein an Wowereit –
haut der demnächst genervt in den Sack, steht die SPD dumm da. Den neuen
SPD-Parteichef als exponierten Linken würde der Nochkoalitionspartner CDU
kaum als Nachfolger mittragen. Neuwahlen aber würden für die SPD,
beschädigt durch die Querelen und das Flughafen-Chaos, in ein Desaster
münden.
Die Aufmüpfigen leiden also an Realitätsverlust: Sie wollen Wowereit darauf
beschränken, ihre Politik zu exekutieren, und gleichzeitig mit ihm als
Aushängeschild an der Regierung bleiben. Wowereit aber lässt sich nichts
vorschreiben. Nach zehn Jahren Zusammenarbeit sollten man seinen Chef ein
wenig kennen.
10 Jun 2012
## AUTOREN
Stefan Alberti
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