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# taz.de -- Korruptionsverfahren gegen Glaeseker: Expräsident Wulff soll aussa…
> Hat sich der ehemalige Sprecher des Bundespräsidenten bestechen lassen?
> Um den Verdacht zu klären, will die Staatsanwaltschaft nun auch
> Expräsident Wulff als Zeuge laden.
Bild: Sollen sehr eng zusammengearbeitet haben: Glaeseker und Wulff.
HANNOVER dpa | Ex-Bundespräsident Christian Wulff soll im
Korruptionsverfahren gegen seinen ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker als
Zeuge aussagen. Zur Vorbereitung sei die Aussagegenehmigung der
Landesregierung angefragt und eingeholt worden, sagte der Sprecher der
Staatsanwaltschaft Hannover, Hans-Jürgen Lendeckel, am Freitag.
Darüber hatte zuvor die Bild-Zeitung berichtet. Die Staatsanwaltschaft
rechnet damit, im Spätsommer oder Herbst „belastbare Ergebnisse“ zu dem
Ermittlungsverfahren gegen Glaeseker vorlegen zu können.
Der niedersächsische Regierungssprecher Franz-Rainer Enste sagte, die
Aussagegenehmigung für die Vernehmung von Wulff sei in der Kabinettssitzung
am 12. Juni erteilt worden.
Hintergrund ist, dass Mitglieder der Landesregierung der
Verschwiegenheitspflicht unterliegen, selbst wenn sie ausgeschieden sind.
Die Aussagegenehmigung dürfe nach dem niedersächsischen Ministergesetz aber
nur verweigert werden, wenn das Wohl des Bundes oder eines Bundeslandes
gefährdet sei, erklärte der Regierungssprecher. „Dafür gab es in diesem
Fall keine Anhaltspunkte.“
Die Behörde ermittelt im Zusammenhang mit dem Lobby-Treffen
„Nord-Süd-Dialog“ wegen des Verdachts der Bestechlichkeit gegen Glaeseker,
der damals der Regierungssprecher von Ministerpräsident Wulff war.
Ermittelt wird auch gegen den Party-Veranstalter Manfred Schmidt. Im
Dezember entband Wulff Glaeseker von seinen Aufgaben, im Februar erklärte
er seinen Rücktritt als Bundespräsident.
Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover auch gegen Wulff wegen
eines Sylt-Urlaubs mit dem Filmproduzenten David Groenewold. Es geht um den
Verdacht der Vorteilsnahme. Auch in dem Ermittlungsverfahren gegen Wulff
und Groenewold will die Staatsanwaltschaft spätestens im Herbst „belastbare
Ergebnisse“ vorlegen.
22 Jun 2012
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Christian Wulff
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