# taz.de -- Ermittlungen gegen Christian Wulff: Durchsuchung in Großburgwedel | |
> Die Staatsanwaltschaft hat am Freitag die Wohnung von Ex-Bundespräsident | |
> Wulff durchsucht. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Vorteilsannahme | |
> ermittelt. | |
Bild: Von Beginn an Teil des Skandals: Das Haus in Großburgwedel. | |
GROSSBURGWEDEL/HANNOVER dpa | Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am | |
Freitagabend das Haus des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian | |
Wulff in Großburgwedel durchsucht. Die Aktion sei "auf freiwilliger Basis" | |
verlaufen, es gebe keinen Durchsuchungsbeschluss, sagte ein Sprecher der | |
Behörde. Die Bild-Zeitung berichtete, es seien Computer sichergestellt | |
worden. Gegen Wulff wird wegen Verdachts auf Vorteilsannahme ermittelt. | |
Zuvor waren bereits die Büroräume und die Wohnung des Filmproduzenten David | |
Groenewold durchsucht worden. "Wir bestätigen hiermit, dass gestern eine | |
einvernehmlich mit der Staatsanwaltschaft Hannover vereinbarte Durchsuchung | |
der Wohn- und Geschäftsräume unseres Mandanten stattfand", teilte | |
Groenewolds Anwaltskanzlei Moser Bezzenberger am Freitag mit. Die | |
Staatsanwaltschaft machte dazu keine Angaben. | |
Unterdessen hat die niedersächsische Staatskanzlei weitere Unterlagen an | |
die Staatsanwaltschaft übergeben. "Insgesamt wurden rund 450 Seiten aus | |
unserem Haus abgegeben", sagte ein Sprecher von Ministerpräsident David | |
McAllister (CDU) in Hannover. In allen Ministerien würden Mitarbeiter | |
weiter nach Unterlagen zum Verhältnis zwischen Wulff und dem | |
Filmproduzenten suchen. Es würde zudem nach Akten zum Verhältnis zwischen | |
Groenewold und dem früheren Sprecher Wulffs, Olaf Glaeseker, gesucht. | |
Wulff war am 17. Februar von seinem Amt zurückgetreten. Vor zwei Wochen | |
hatte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn und | |
Groenewold wegen möglicher Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung | |
eingeleitet. Groenewold soll Wulff in dessen Amtszeit als niedersächsischer | |
CDU-Regierungschef Urlaube auf Sylt bezahlt haben. Wulff bestreitet dies. | |
Gegen Glaeseker ermittelt die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem | |
Lobby-Treffen Nord-Süd-Dialog wegen Verdachts der Bestechlichkeit. | |
Glaeseker war schon Sprecher von Wulff, als dieser noch Ministerpräsident | |
in Niedersachsen war. Im Dezember war Glaeseker von seinen Aufgaben | |
entbunden worden. | |
2 Mar 2012 | |
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