| # taz.de -- Corona in der Mehrwegflasche: „Ökonomischer und ökologischer Un… | |
| > Radeberger will Corona künftig in wiederbefüllten Flaschen aus Mexiko | |
| > importieren. Das ist das Ergebnis eines Streits mit der deutschen | |
| > Umwelthilfe – bringt aber wenig. | |
| Bild: Muss man denn unbedingt mexikanisches Maisbier trinken? | |
| BERLIN taz | In der Auseinandersetzung zwischen der [1][Deutschen | |
| Umwelthilfe (DUH)] und der Brauerei Radeberger um Tricksereien beim Pfand | |
| hat die Brauerei eingelenkt – wenn auch anders als von der Umwelthilfe | |
| gefordert. | |
| Radeberger kündigte an, das Bier der Marke Corona Extra künftig in | |
| wiederbefüllten Flaschen aus Mexiko nach Deutschland zu transportieren. | |
| Bislang habe man stets neue Flaschen genommen – um den Kunden in | |
| Deutschland keine Gebrauchsspuren zuzumuten. Die leeren Flaschen seien nach | |
| Mexiko zurücktransportiert, dort wiederbefüllt und in andere Märkte | |
| verkauft worden. | |
| Grund für die Änderung sind Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe, die | |
| Brauerei würde Einwegflaschen zum niedrigeren Pfandsatz von Mehrwegflaschen | |
| verkaufen. Das Unternehmen profitiere unter anderem von dem geringeren | |
| Pfandsatz, weil der Endpreis für den Kunden niedriger wirke, kritisierte | |
| die Umwelthilfe. Geschäftsführer Jürgen Resch sprach von | |
| „Verbrauchertäuschung“. | |
| „Offensichtlich war man in Mexiko davon ausgegangen, dass eine einmalige | |
| Wiederbefüllung ausreicht, um den Vorgaben des deutschen Mehrwegsystems zu | |
| genügen“, heißt es nun in einem Schreiben der Brauerei an die Umwelthilfe. | |
| Einen Kostenvorteil gebe es ohnehin nicht: Das Bier gehöre zu den teuersten | |
| auf dem deutschen Markt. Der kleine Preisunterschied beim Pfand gebe also | |
| keinen Ausschlag. | |
| ## Recherche widerspricht eidesstattlicher Versicherung | |
| Einer Recherche der DUH bei einer lokalen Brauerei in Mexiko, nach der die | |
| in Deutschland geleerten Flaschen überhaupt nicht zurückgeschickt werden, | |
| setzt Radeberger eine eidesstattliche Versicherung des mexikanischen | |
| Produzenten Grupo Modelo entgegen. Demnach werde das Leergut, das zu | |
| Radeberger gelangt, nach Mexiko zurückverschifft. | |
| „Das ist ökonomischer und ökologischer Unsinn“, kritisiert Resch. | |
| Ökonomischer Unsinn, weil Deutschland nur einer von zahlreichen Märkten | |
| sei, in die das Bier geliefert werde. Ökologischer Unsinn, „weil bei so | |
| einer Entfernung sogar eine Einwegflasche sinnvoller wäre“, sagt Resch. | |
| Umweltfreundlicher wäre, das Bier entweder hier zu brauen oder in Tanks | |
| nach Europa zu bringen und hier in Mehrwegflaschen abzufüllen – das lehnt | |
| Grupo Modelo aber ab. | |
| 11 Jul 2012 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.duh.de/home.html | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
| ## TAGS | |
| Mehrweg | |
| Dosenpfand | |
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