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# taz.de -- Betrunkene Radfahrer: Bei 1,1 Promille soll Schluss sein
> In NRW waren im vergangenen Jahr fast 1.000 betrunkene Radfahrer an
> Unfällen beteiligt. Landesinnenminister Jäger will nun die
> Promille-Grenze für Radfahrer von 1,6 auf 1,1 absenken.
Bild: Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Radfahren haben...
ESSEN dapd | Eine deutliche Senkung der Promillegrenze für Radfahrer hat
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gefordert. „Die Grenze zur absoluten
Fahruntüchtigkeit für Radfahrer muss von 1,6 auf 1,1 Promille gesenkt
werden“, sagte Jäger der Westfalenpost. In NRW waren im vergangenen Jahr
960 betrunkene Radfahrer an Unfällen mit Toten und Verletzten beteiligt.
„Manche kommen mit dem Rad zur Party, weil sie glauben, sich dann betrinken
zu können“, kritisierte Jäger. „Betrunkene Radfahrer sind aber eine Gefahr
für sich und andere. Damit muss Schluss sein.“ Von den 960 in schwere
Unfälle verwickelten Radfahrer hatten 840 mehr als 1,1 Promille im Blut.
Der höchste Wert lag bei 5,0 Promille.
Nach Erfahrungen der Polizei wüssten viele Radfahrer nicht, dass sie
bereits eine Strafanzeige wegen Trunkenheit riskieren, wenn sie mit 0,3
Promille in einen Unfall verwickelt werden. „Das gilt auch bei
Ausfallerscheinungen wie Sturz oder Fahren in Schlangenlinien“, warnte
Jäger. Allein in Münster waren im vorigen Jahr 234 betrunkene Radfahrer
belangt worden. 224 hatten mehr als 1,1 Promille Alkohol im Blut. Im ersten
Halbjahr 2012 wurden erneut mehr als 100 betrunkene Radfahrer in Münster
erwischt.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Bundesvorsitzende der
Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, für eine Verschärfung
der Promillegrenze für Radfahrer plädiert. „Der Spaß hört da auf, wo
Verkehrsteilnehmer nicht mehr in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr
teilzunehmen.“ Deshalb sei er für eine 1,1-Promille-Grenze. Derzeit gelten
Radfahrer ab 1,6 Promille als absolut fahruntüchtig.
16 Jul 2012
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Autofahrer
Fahrrad
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