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# taz.de -- Petersberger Klimadialog: Merkel drängt auf neuen Klimavertrag
> Die deutsche Regierung beschwört beim Klimadialog internationale
> Fortschritte. Die Opposition wirft Schwarz-Gelb vor, beim Klimaschutz zu
> Hause zu versagen.
Bild: „Es bringt nichts, auf Zeit zu spielen“, sagt Merkel. Das macht auch …
BERLIN taz | Beim Petersberger Klimadialog in Berlin haben Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Umweltminister Peter Altmaier (beide CDU) für
Fortschritte beim internationalen Klimaschutz geworben. Es sei notwendig,
dass die Staatengemeinschaft am Ziel festhalte, den Temperaturanstieg auf 2
Grad zu begrenzen, sagte Merkel – und warnte: „Mit den bisherigen Maßnahmen
ist das mit Sicherheit nicht zu erreichen.“
Zum Klimadialog, der zur Vorbereitung des nächsten Gipfeltreffens im
November in Katar dient, hat Deutschland Vertreter aus 35 Industrie,
Schwellen- und Entwicklungsländern eingeladen.
Merkel erklärte, notwendig sei ein neues internationales Abkommen, das bis
2015 ausgehandelt sein soll. Es soll als Voraussetzung dafür eine
Fortschreibung des Ende 2012 auslaufenden Kioto-Protokolls dienen, das nur
Industriestaaten zur Reduzierung von CO2-Emissionen verpflichtet. Nicht zu
handeln hätte verheerende Konsequenzen, warnte Merkel: „Es bringt nichts,
auf Zeit zu spielen.“
Umweltminister Altmaier hatte zur Eröffnung des zweitägigen Treffens, das
überwiegend hinter verschlossenen Türen stattfindet, die Bedeutung von
vertrauensvollen Gesprächen betont. „Wir wollen dafür sorgen, den
internationalen Klimaschutz wieder flottzumachen“, versprach er. Die
Schuldenkrise dürfe dabei kein Vorwand sein, bei der Finanzierung von mehr
Klimaschutz nachzulassen.
Die Opposition warf der Regierung aus Anlass des Treffens vor, beim
Klimaschutz zu versagen. Angesichts der Blockade der Energiewende stehe
Deutschland als Gastgeber mit leeren Händen da, sagte Grünen-Klimaexperte
Hermann Ott. „Geredet wird viel, getan wird nichts“, kritisierte auch
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.
Altmaier hatte am Wochenende Zweifel an der Umsetzbarkeit der Energiewende
und den Effizienzzielen geäußert und die Bedeutung bezahlbarer Strompreise
betont. Dafür bekam er von Merkel Unterstützung: Bei der Energiewende komme
es darauf an, Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in
Einklang zu bringen, sagte sie am Montag. Allerdings räumte sie ein, dass
Deutschland beim Streit über Energieeffizienz „nicht immer eine geniale
Figur“ gemacht habe.
16 Jul 2012
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Erneuerbare Energien
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