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# taz.de -- Olympiasiegerin Ruta Meilutyte: Ein britischer Teilerfolg
> Die 15-jährige Schwimmerin Ruta Meilutyte gewinnt Gold für Litauen. Weil
> die Gewinnerin auf ein englisches Internat geht, feiern das die Briten
> fast als ihren Sieg.
Bild: Bei der Medaillenübergabe weint die Ruta Meilutyte
Keine Medaille. Für die Briten war es eigentlich ein trauriger Montag im
Schwimmbecken. Aber Großbritannien wäre ja nicht so eine erfolgreiche
Kolonialmacht geworden, wenn sie nicht wüssten, wie man sich andere Länder
zu eigen macht.
Deshalb können sie sich trotzdem freuen – über die 15-jährige Litauerin
Ruta Meilutyte, die im Brustschwimmen über 100 Meter einfach allen
davonschwamm und Gold holte. Bereits im Halbfinale hatte Meilutyte einen
neuen Europarekord aufgestellt, gewann dann im Finale in 1:05,47 Minuten
vor Peking-Olympiasiegerin Rebecca Soni aus den USA und der Japanerin
Satomi Suzuki.
„Thanks, I love you,“ sprach die glückliche Goldschwimmerin in die
Fernsehkameras. Die Liebeserklärung galt ihrem Vater, aber die Briten haben
das vermutlich auf sich bezogen.
Meilutyte ging nämlich die vergangenen drei Jahre in der englischen Stadt
Plymouth zur Schule. Es ist also auch ein britischer Erfolg, so lesen sich
die Zeitungsberichte zwischen den Zeilen. Überschrift der Daily Mail:
„Plymouth-Schulmädchen gewinnt Gold“. Bedauernd merkt die Zeitung an: „A…
es ist für Litauen“. Ähnlich titelt auch The Independent. Die setzen in
Klammern dahinter: „Aber es ist nicht für Großbritannien“. So, als wäre …
nur halb so wichtig.
## Erfolgreicher als Briten
Auf der Suche nach besseren Trainingsbedingungen kam Ruta Meilutyte
gemeinsam mit ihrem Vater aus Litauen ins Vereinigte Königreich, wo sie von
John Rudd trainiert wird. Ihre Wahl fiel auf das College, das sich in den
vergangenen zehn Jahren als Ausbildungsstätte junger Elite-Athleten
etabliert hat. So gehört auch der britische Wasserspringer Tom Daley zu
Meilutytes Schulkameraden.
Nur war der leider nicht so erfolgreich. Die Briten müssen auf die
15-jährige ugandische Freistilschwimmerin Jamila Lunkuse (50 Meter) hoffen.
Oder die 17-jährige Freistilschwimmerin Jade Howard aus Zambia (100 Meter).
Die gehen nämlich auch in Plymouth zur Schule. Leider sind die nicht so
schnell wie Meilutyte.
31 Jul 2012
## AUTOREN
Jasmin Kalarickal
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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