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# taz.de -- Kommentar Terrorangriff im Sinai: Den eigenen Sumpf trockenlegen
> Die Muslimbrüder in Ägypten wollten einen geregelten Grenzverkehr mit
> Gaza einrichten. Doch offenbar steht ihnen ein terroristischer Untergrund
> entgegen.
Ein „globales dschihadistisches Netzwerk“ vermutet Israels
Verteidigungsminister Ehud Barak als Urheber hinter dem jüngsten
Terroranschlag im Grenzdreieck zwischen Ägypten, Israel und dem
Gazastreifen. Er dürfte damit der Wahrheit ziemlich nahe kommen.
Unzweifelhaft handelte es sich bei der Terrorattacke um ein
„Todeskommando“, das den „Märtyrertod“ bewusst einkalkuliert hat.
Keine Opfer gab es auf der israelischen Seite, der der Anschlag mindestens
ebenso galt wie den ägyptischen Soldaten. Israel war offensichtlich auf
einen derartigen Angriff vorbereitet. Schon Tage zuvor waren Israelis
aufgefordert worden, den Sinai zu verlassen, weil es Hinweise auf geplante
Entführungen gegeben habe.
Der Anschlag ist ein Debakel für die ägyptische Muslimbruderschaft unter
Führung von Präsident Mursi und für ihren ideologischen Ableger Hamas im
Gazastreifen. Beide Seiten hatten erst jüngst Vorbereitungen getroffen, um
einen geregelten Grenzverkehr zwischen Ägypten und Gaza zu ermöglichen, der
den Gazastreifen endlich aus der vormals israelisch-ägyptischen Belagerung
entlassen hätte.
Diese Bemühungen sind Makulatur, die Grenze ist vorläufig wieder dicht. Es
ist offensichtlich, dass der herrschenden Muslimbruderschaft diesseits und
jenseits der Grenze ein militärischer Untergrund entgegensteht, der zu
einer direkten Bedrohung der Regierenden geworden ist.
Seit Jahren hat sich auf der Sinai-Halbinsel eine terroristische
Infrastruktur gebildet hat, die aus eingesickerten Kämpfern von al-Qaida
und Dschihadisten aus aller Herren Länder besteht. Die Muslimbruderschaft
in Kairo, aber auch die Hamas-Oberen in Gaza müssen jetzt ihren eigenen
radikalen Sumpf trocken legen. Auf dieses Gefecht darf man gespannt sein.
6 Aug 2012
## AUTOREN
Georg Baltissen
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