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# taz.de -- Islamische Länder wollen Syrien ausstoßen: Nur Iran und Algerien …
> In der Organisation der islamischen Länder zeichnet sich ein vorläufiger
> Ausschluss Syriens ab. Die meisten Mitglieder sprechen sich für eine
> „Suspendierung“ aus.
Bild: Einer von Syriens letzen Freunden: Irans Präsident Ahmadinedschad.
MEKKA afp | Auf dem Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit
(OIC) in Mekka hat sich ein vorläufiger Ausschluss Syriens aus der
Staatengruppe abgezeichnet. Der Gipfel „befürwortet die Suspendierung“ der
Mitgliedschaft des Landes in der OIC, hieß es in der Abschlusserklärung,
die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend vorlag. Die USA warnten
unterdessen den mit Syrien verbündeten Iran davor, sich in die Krise im
Land einzumischen.
Begründet wurde die empfohlene Suspendierung mit dem gescheiterten
Friedensplan des inzwischen zurückgetretenen Syrien-Gesandten Kofi Annan
sowie damit, dass die syrische Führung weiterhin auf die „militärische
Option“ setze, um den Konflikt in den Griff zu bekommen. Die Führung von
Staatschef Baschar al-Assad wird in dem Text zudem aufgefordert, die Gewalt
in Syrien umgehend zu beenden. Gleichzeitig betont der Entwurf die Wahrung
der „Einheit Syriens, seiner Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen
Integrität“.
Wie aus Kreisen des Treffens verlautete, stellten sich nur der Iran und
Algerien gegen die Empfehlung eines Ausschlusses. Die Außenminister der OIC
hatten am Montagabend bei einem Vorbereitungstreffen wegen des blutigen
Konflikts eine Suspendierung der Mitgliedschaft Syriens gefordert. Der
Iran, wichtigster Verbündeter Syriens, hatte umgehend seine Ablehnung
erklärt. Auf dem Gipfel in Mekka waren Staats- und Regierungschefs aus 57
Ländern anwesend, Syrien hatte keinen Vertreter entsandt.
Ein Verantwortlicher im saudiarabischen Außenministerium sagte AFP, einige
Delegationen seien der Ansicht, dass die Erklärung der OIC noch weiter
gehen und Assads Rücktritt fordern müsse. Tunesiens Außenminister Rafik
Abdessalem bezeichnete die geforderte Suspendierung Syriens hingegen
bereits als eine „starke Botschaft“ an die syrische Führung.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta warf dem Iran vor, in Syrien Milizen
auszubilden, die dann an der Seite der Regierungstruppen kämpfen sollten.
Es sei „offensichtlich“, dass der Iran in Syrien eine größere Rolle spiel…
sagte er in Washington. Die Iraner müssten „besser darüber nachdenken, wie
stark sie in den Konflikt involviert sein wollten“, sagte Panetta. Eine
Sprecherin des US-Außenministeriums forderte indes China auf, Druck auf die
Regierung in Damaskus auszuüben, die Gewalt zu beenden.
Saudi-Arabiens König Abdallah schlug zu Beginn des Treffens die Einrichtung
eines „Zentrums für den Dialog zwischen den islamischen Konfessionen“ vor.
Ein solches Zentrum könne den Zusammenhalt von Sunniten und Schiiten
fördern, sagte Abdallah, dessen Land mehrheitlich sunnitisch geprägt ist.
Unterdessen verlautete aus UN-Diplomatenkreisen, dass der als Annans
Nachfolger gehandelte frühere algerische Außenminister Lakhdar Brahimi eine
Befürwortung seines Postens durch den Sicherheitsrat wünsche. Eine solche
Unterstützung sei für ihn „entscheidend“, wenn er auf dem Posten eine
Chance haben wolle, sagte ein UN-Diplomat.
15 Aug 2012
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