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# taz.de -- HSV und Werder Bremen: Die Pokal-Verlierer
> Für den HSV ist die 2:4-Klatsche der Vorbote einer schweren Saison und
> auch Werder Bremen schwant nach dem Aus in der ersten Pokalrunde nichts
> Gutes.
Bild: Nach der Niederlage: der Hamburger Heung Min Son legt sich erstmal nieder.
HAMBURG taz | Der HSV steht, wenn nicht alles täuscht, vor einer schweren
Saison. Die 2:4 (2:1) Niederlage gegen den Drittligisten Karlsruher SC in
der ersten Runde des DFB-Pokals ist ein Hinweis, was da auf die Fans
zukommt. Seit Jahren ist der Verein in einer Abwärtsspirale, er hat
Entwicklungen verpasst. Die entscheidende vielleicht: Dank der Mitglieder
ist der HSV organisatorisch immer noch in den 1970er Jahren.
Frank Arnesen, der Sportdirektor, hat kein Geld, und soll damit eine
konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine stellen. Wahrscheinlich geht das
nicht. Er hat Spieler, die Geld bringen, abgegeben, und günstige Spieler
verpflichtet.
Als Barcelona-Star Lionel Messi vor einem Monat seine Teilnahme beim
HSV-Jubliläumsspiel absagte, da machte Vereinsvorstand Joachim Hilke den
Fans das Angebot, ihre Karten zurückzugeben. Dahinter steckt die
Vorstellung, der Fußball sei eine Ware, für deren Qualität der Verkäufer,
also der HSV, bürgen könne, und der Fan sei ein Kunde. Nur: Kunden weinen
nicht.
Dass Fußball keine Ware, der HSV keine Marke ist, wird sich in dieser
Saison zeigen. Wenn wir einen schimmligen Joghurt erwischen, geben wir ihn
zurück. Ein schlechtes Spiel kann man nicht zurückgeben. Wer dem HSV in
Liebe zuneigt, kann ihn nicht wechseln.
Fans wechseln im Leben manches. Zu Werder oder dem FC St. Pauli wird kein
HSV-Fan konvertieren. Komme, was wolle.
## Ernüchterung bei Werder Bremen
Eigentlich weiß ja jeder, dass der Sieg in einem Sommer-Showturnier bei
Saisonstart genauso wenig wert ist wie der vergammelte Lorbeer ruhmreicher
Tage. Trotzdem diskutierten die Werder-Anhänger vor dem Pokalspiel in
Münster nur über die Höhe des Sieges, mit dem sich die Mannschaft für den
Bundesliga-Auftakt in Dortmund warmschießen würde.
Umso stärker ist nun die Ernüchterung. Der böse Verdacht macht die Runde,
die Niederlage in Münster könnte mehr sein als ein Dämpfer zum richtigen
Zeitpunkt. Ausgerechnet der zum Schlüsselspieler auserkorene Abwehrchef
Sokratis machte in der neu formierten Abwehr mehr Fehler als in der
kompletten letzten Saison zusammen und zeigte mit seinem Platzverweis
einmal mehr, dass er sich in Stresssituationen nicht richtig im Griff hat.
Aus der Mannschaft selbst wurden Bedenken laut, die Niederlage könnte sich
negativ auf den Teamgeist auswirken. "Jetzt zeigt sich, wie weit wir als
Mannschaft sind. Jetzt darf nicht alles ins Negative umschlagen", schwante
Kapitän Clemens Fritz.
Ganz konkret sind die negativen finanziellen Auswirkungen des Ausscheidens
aus dem einzigen noch verbliebenen Pokalwettbewerb: die fast sichere
Verpflichtung des nigerianischen Stürmers Joseph Akpala vom FC Brügge wird
wieder infrage gestellt. Keine guten Voraussetzungen, um am Freitag mit
breiter Brust nach Dortmund zu fahren.
20 Aug 2012
## AUTOREN
Roger Repplinger
Ralf Lorenzen
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