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# taz.de -- Kommentar zum Flughafenknast: Falsch und noch dazu feige
> Bürokratische Kapriolen: In Schönefeld entsteht ein neues
> Flughafen-Gefängnis für Asylbewerber - obwohl das vorerst gar nicht
> gebraucht wird, noch gewollt ist.
Bild: Gut gelandet: Diese syrischen Geflüchteten dürfen den Flughafen in Hann…
Man kann auch einfach die Zahlen nehmen. Elfmal landeten letztes Jahr
Flüchtlinge im Asylgewahrsam des Flughafens Schönefeld. Von 1997 bis 2008
waren es nur 47. Egal: Für den neuen Großflughafen wird heute schon mal ein
neues Gefängnis eröffnet, für jährlich erwartete 300 Asylbewerber. Wenn sie
denn mal kommen. Denn wann im Neu-Airport überhaupt mal jemand einfliegt,
weiß dieser Tage ja niemand mehr so genau.
So wird die Eröffnung des Asylknasts zur Kapriole deutscher Bürokratie.
Denn gebaut wird hier ein Gebäude, das vorerst gar nicht gebraucht wird.
Und das auch niemand will, wie Brandenburgs SPD-Innenminister Woidke
deutlich klarstellte und mit einer Bundesratsinitiative unterstrich.
Niemand? Nun ja. In Berlin ist sich Rot-Schwarz da nicht so sicher. Die CDU
schon. Sie hält das Verfahren für „gerecht“. Auch wenn das eher nach hohl…
Wahren konservativer Claims klingt. Und die SPD? Spricht sich in diversen
Gremien für das Ende des Asylknasts aus, fordert ein „menschenwürdiges“
Verfahren. Nur vor der CDU kuscht sie, aus Koalitionsräson. Das ist nicht
nur politisch inkonsequent. Es ist feige.
## Wirtschaftspartei packen
Wenn die CDU schon nicht für faire, umfassend geprüfte Asylverfahren zu
haben ist, muss man eben die „Wirtschaftspartei“ packen. 12.000 Euro
monatlich für ein leeres Flüchtlingsverlies? Das ist, richtig:
Verschwendung. Also, Rot-Schwarz, tear down this Asylknast!
22 Aug 2012
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Flughafen
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