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# taz.de -- Buch über Bin Ladens Tod: War es doch ein Kopfschuss?
> Ein US-Elitesoldat widerspricht in seinem Buch offiziellen Angaben der
> US-Regierung zu den Todesumständen von Bin Laden. Das Buch soll Anfang
> September erscheinen.
Bild: „Wir feuerten mehrere Schüsse“, heißt es in dem Buch des Soldaten �…
WASHINGTON afp | Ein an dem Einsatz zur Tötung von Osama bin Laden
beteiligter US-Elitesoldat widerspricht in seinem kommende Woche
erscheinenden Buch der offiziellen Darstellung vom Tod des Al-Qaida-Chefs.
Nach bisheriger Darstellung der US-Regierung war Bin Laden bei der Stürmung
seines Verstecks in Pakistan kurz in einem Korridor erschienen und zurück
in sein Schlafzimmer geflüchtet, so dass die Mitglieder des US-Kommandos
fürchteten, er wolle eine Waffen holen und daher entschieden, ihn zu töten.
Tatsächlich hätten US-Soldaten Bin Laden in den Kopf geschossen, als er aus
dem Türrahmen seines Zimmers auf den Flur schaute, schildert der unter dem
Pseudonym „Mark Owen“ schreibende Soldat der US-Elitetruppe Navy SEALS laut
am Mittwoch von US-Medien zitierten Auszügen aus dem Buch. Als das
Spezialkommando in sein Schlafzimmer eingedrungen sei, habe Bin Laden
tödlich verletzt und zuckend auf dem Fußboden gelegen.
Zwei Frauen hätten sich weinend über den Al-Qaida-Chef gebeugt, seien aber
von den US-Soldaten weggestoßen worden, die anschließend weitere Schüsse
auf Bin Laden abgegeben hätten. „Wir feuerten mehrere Schüsse“, heißt es…
dem Buch. „Die Kugeln zerrissen ihn und hämmerten seinen Körper auf den
Boden, bis er reglos war.“
Die US-Regierung hatte zudem betont, die Leiche Bin Ladens sei würdig
behandelt und nach muslimischem Ritus im Meer bestattet worden. Dem Buch
des Augenzeugen zufolge saß während des Hubschrauber-Fluges auf Pakistan
jedoch ein Mitglied der SEAL-Truppe auf dem Brustkorb des Toten, weil es an
Bord nicht genug Platz gab.
Ein US-Regierungsbeamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, selbst wenn die
Schilderung des Augenzeugen stimmen sollte, handele es sich nicht um ein
Zeichen mangelnden Respekts. Vielmehr habe das Spezialkommando bei der
Landung in Bin Ladens Versteck einen Helikopter durch einen Unfall
verloren. Daher sei der einzige verbleibende Hubschrauber überfüllt
gewesen. Bei Hubschrauberflügen nach anderen Einsätzen in der Vergangenheit
hätten US-Elitesoldaten auf den Leichen ihrer eigenen gefallenen Kameraden
sitzen müssen, betonte der Regierungsbeamte.
US-Regierungsbeamte überprüfen laut Pentagon das Buch darauf hin, ob der
Autor darin Geheiminformationen oder geheime Taktiken preisgibt. Das Buch
„No Easy Day“ sollte ursprünglich am 11. September erscheinen, wegen der
zahlreichen Vorbestellungen zog der Verlag Penguin Books den
Erscheinungstermin jedoch auf den 4. September vor.
30 Aug 2012
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CIA
Bertelsmann
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