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# taz.de -- Neue Berliner Integrationsbeauftragte: Frontal in den neuen Job
> Monika Lüke tritt die Nachfolge Günter Pienings als Berliner
> Integrationsbeauftragte an. Ihr Streit mit Amnesty International ist
> gerade vorbei.
Bild: Im Hintergrund ist noch der Ex-Arbeitgeber von Monika Lüke zu sehen.
Jetzt war sie frei. Bis zum Juni hatte Monika Lükes Arbeitsrechtsstreit mit
Amnesty International gedauert, dann war die Abfindung ausgehandelt, und
die als deutsche Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation
gescheiterte und geschasste Völkerrechtlerin konnte sich nach einem neuen
Job umsehen. Als neue Berliner Integrationsbeauftragte wurde sie gestern
vorgestellt, nachdem der bisherige Amtsinhaber Günter Piening das Amt im
Februar niedergelegt hatte.
Für Monika Lüke ist das eine neue Herausforderung. 1969 in Bochum als
Pfarrerstochter geboren, Studium des Völkerrechts, berufliche Stationen in
Brüssel als Beraterin der Evangelischen Kirche für Flüchtlings- und
Asylfragen, Auslandsaufenthalte in Kenia und Kambodscha mit der GIZ und
schließlich 2009 der erste Posten, der sie bundesweit bekannt machte, als
Generalsekretärin der deutschen Amnesty-Sektion.
Im sonntaz-Gespräch sagte sie kurz nach ihrem Amtsantritt, sie sei doch
manchmal sehr ungeduldig, auch mit ihren MitarbeiterInnen – nach nur zwei
Jahren, im Juni 2011, warf der Amnesty-Vorstand sie wieder hinaus. Eine
einstimmige Entscheidung, die wenig später von der ai-Jahresversammlung
bestätigt wurde. Begründung: ein irreparabel gestörtes
Vertrauensverhältnis. Monika Lüke war da gerade im Mutterschutz, ihre
Tochter war drei Wochen alt, und sie war wütend und gekränkt. „Mein Ruf ist
maximal geschädigt“, sagte sie.
Dabei hatte es an Lükes inhaltlicher Arbeit und ihrer Qualifikation bei der
Bearbeitung von Menschenrechtsfragen nie einen Zweifel gegeben. Es waren
interne Querelen einer auf Ehrenamtlichkeit gegründeten Organisation, die
zum Zerwürfnis führten.
Monika Lüke ist eine große Frau, und sie hat eine sehr direkte, frontale
Art, Aufgaben an- und auf Menschen zuzugehen. Sie lacht gern und häufig,
aber wenn sie sich über etwas empört, wird ihre Stimme höher, lauter und
schriller. Das kommt vor. Es ist ihr zuzutrauen, dass sie im neuen Amt auch
aus schlechterer Position etwas erreicht – genauso vorstellbar ist aber,
dass auch dieser Posten nur eine weitere Anekdote in Lükes Lebenslauf
bleibt.
6 Sep 2012
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Kongo-Kriegsverbrecherprozess
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