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# taz.de -- Kommentar Harz-Skipiste: Wahnsinn am Wurmberg
> Wintersport ist etwas Vergangenes - erst recht im Harz. Vernünftig wäre
> es da zu sagen: Raus mit Schaden.
Bild: Ehemaliger NVA-Offizier und Trainer der deutschen Langläufer: Frank Ullr…
Wintersport – ja das war eine tolle Sache. Jenseits von
Indoor-Schneeparadiesen aber wird man sich angesichts des Klimawandels
daran gewöhnen müssen, dass Wintersport etwas Vergangenes ist: Selbst die
Alpen sind nicht schneesicher, dasselbe gilt erst recht in Mittelgebirgen
wie dem Harz. Insofern ist der Baustopp am Wurmberg eine sehr gute
Nachricht.
Die Kleinstadt Braunlage nämlich ist dem Retro-Charme eines – nachweislich
mitunter unseriösen – Seilbahnbetreibers erlegen: Nur warum? Dass der
kurzfristig seinen Umsatz steigern kann, wenn der 980 Meter kleine Wurmberg
abgeholzt und für Skifahrer präpariert wird, mag ja noch, mit ein bisschen
Glück und entsprechender Subvention angehen.
Aber warum beteiligt sich das 6.000 Seelen-Städtchen mit 1,1 Millionen Euro
daran? Hätte man dort wirklich noch nicht bemerkt, wie abschreckend
derartige Skigebiete in den neun garantiert schneefreien Monaten des Jahres
auf BesucherInnen wirken? Hätte man einkalkuliert, dass die öffentliche
Hand die volle Wucht der ökologischen Lasten auffangen muss?
Vernünftig wäre es da zu sagen: Raus mit Schaden. Was da ist, irgendwie –
zu Ende nutzen. Was brach liegt, renaturieren. Und sich in der Zwischenzeit
um nachhaltige Perspektiven für den Fremdenverkehr kümmern. Hoffentlich
gibt die Justiz dem Ort und dem Kreis die Gelegenheit, darüber
nachzudenken.
7 Sep 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Langlauf
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