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# taz.de -- Vorwurf im NSU-Ausschuss: MAD verschwieg Akte zu Mundlos
> Eine Akte des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) über den Neonazi Uwe
> Mundlos ist verschwunden. Dazu soll am Dienstag der MAD-Präsident
> Birkenheier befragt werden.
Bild: Hier verschwinden auch gern mal Akten: Die Zentrale des MAD in der Konrad…
BERLIN dpa/dapd | Im NSU-Untersuchungsausschuss haben alle beteiligten
Fraktionen schwere Vorwürfe gegen den Militärischen Abschirmdienst (MAD)
erhoben.
Es sei ans Licht gekommen, dass der MAD bereits in den 1990er Jahren eine
Akte über das Mitglied der Zwickauer Terrorzelle Uwe Mundlos angelegt habe,
sagte der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) am Dienstag in
Berlin. Diese Akte hätten die zuständigen Behörden dem
Untersuchungsausschuss bislang vorenthalten. Das sei fahrlässig und
inakzeptabel. „Ich bin entsetzt“, sagte Edathy. Andere Ausschussmitglieder
sprachen von einem Skandal.
Das Gremium hat nun den Präsidenten des Bundeswehr-Geheimdienstes, Ulrich
Birkenheimer, in den Ausschuss zitiert. Birkenheimer soll noch am
Dienstagnachmittag in dem Gremium auftreten und aufklären, warum die Akte
Mundlos nicht offengelegt wurde.
Hintergrund ist eine Akte, die der MAD über den NSU-Terroristen Uwe Mundlos
führte und die nicht mehr auffindbar ist. Der MAD hatte die Existenz der
Akte dem Ausschuss nie mitgeteilt. Erst durch eine parlamentarische Anfrage
des Grünen-Abgeordneten Christian Ströbele wurde der Vorfall bekannt.
Die Zwickauer Terrorzelle aus den Jenaer Neonazis Mundlos, Uwe Böhnhardt
und Beate Zschäpe soll für zehn Morde verantwortlich sein. Die Opfer waren
neun Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine
Polizistin. Im vergangenen November war die Gruppe nach einem Banküberfall
im thüringischen Eisenach aufgeflogen. Mundlos und Böhnhardt sind tot.
11 Sep 2012
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Schwerpunkt Rechter Terror
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