# taz.de -- Antimuslimisches Video: Opposition gegen Ausstrahlungsverbot | |
> Während die Regierung diskutiert, die Aufführung des Mohammed-Videos in | |
> Deutschland zu verbieten, ist für die Opposition klar: Dafür gibt es | |
> keine Grundlage. | |
Bild: Politiker befürchten, dass die Proteste in Deutschland eskalieren – so… | |
BERLIN taz | Politiker von SPD und Grünen wenden sich gegen ein Verbot der | |
Aufführung des muslimkritischen Films „Die Unschuld der Muslime“ in der | |
Öffentlichkeit. Die Partei „Pro Deutschland“ plant, das umstrittene Video | |
öffentlich aufzuführen. SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz sagte der taz, | |
Verbote könnten nur das letzte Mittel sein. „Eine bloße außenpolitische | |
Rücksichtsnahme reicht nicht aus, die Grundrechte zu beeinträchtigen.“ | |
Grünen-Rechtspolitiker Jerzy Montag forderte „Pro Deutschland“ auf, die | |
Filmvorführung abzusagen. „Das ist keine Kunst, keine Meinung, das ist nur | |
Verunglimpfung.“ Für ein Verbot sieht Grünen-Geschäftsführer Volker Beck | |
indes keine Grundlage. „Nach dem, was ich gesehen habe, ist der Film eine | |
geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt.“ | |
Beck lobte aber das Einreiseverbot gegen den umstrittenen US-Prediger Terry | |
Jones, das das Bundesinnenministerium am Sonntag verhängt hatte. Neben | |
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte auch Außenminister | |
Guido Westerwelle (FDP) „rechtstaatliche Härte“ gegen die Verbreitung des | |
Videos gefordert. | |
CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz regte an zu prüfen, ob der | |
Straftatbestand der Beleidigung religiöser Bekenntnisse erfüllt werde. Nach | |
Angaben von Lars Seidensticker, Berliner Chef von „Pro Deutschland“, | |
gegenüber der taz, soll der Film im November in einem Berliner Kinosaal | |
aufgeführt werden. | |
17 Sep 2012 | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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