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# taz.de -- Routenplanung im Netz: Bahn kooperiert mit Google
> Aus Autofahrern mach Bahnfahrer – das ist die Strategie der Deutschen
> Bahn bei der Zusammenarbeit mit Google. Doch das Angebot hat Lücken.
Bild: Den Weg zum Bahnhof müssen sie selber finden, ab da aber soll Google ein…
BERLIN taz | Die Neuerung ist ein einziger Button. Grau, mit stilisiertem
Zug darauf, zu finden zwischen dem Button mit dem Auto und dem mit dem
Fußgänger auf der Routensuche bei Google Maps.
Wer von Rostock nach Wuppertal oder von Zürich nach Dresden will, kann
jetzt also auch bei dem Internetkonzern nach einer Bahnverbindung suchen
und – laut Projektmanager Raphael Leiteritz weltweit einzigartig – direkt
aus [1][Google Maps] mittels sogenanntem deep link zur DB-Seite die
Fahrkarten kaufen. Ohne noch mal alle Verbindungsdaten eingeben zu müssen.
Das Angebot, Transit genannt, funktioniert für alle Regional- und
Fernverbindungen, die die Bahn in ihrer Datenbank hat und geht damit auch
ein Stück über Deutschland hinaus.
Für die Bahn hat die Kooperation mit dem Internetgiganten ein klares Ziel:
„Es geht für uns darum, neue Kunden zu gewinnen“, sagt Birgit Bohle,
DB-Vertriebschefin. Derzeit werde jedes zweite Fernverkehrsticket online
verkauft, bis zum Jahr 2020 solle die Hälfte der Einnahmen aus
Online-Verkäufen stammen. „Das werden wir nicht über unsere eigenen
Plattformen schaffen“, sagt Bohle. Geld fließt zwischen den beiden
Unternehmen nach einhelligen Angaben nicht.
## Erst den nächsten Bahnhof suchen
Doch bei der Vorstellung des Projekts wurde vor allem deutlich, wofür der
Nutzer die neue Auskunft nicht verwenden kann: Um Verbindungen von Tür zu
Tür zu suchen zum Beispiel, das geht weiterhin nur für Autofahrer und
Fußgänger. Wer Zug fahren will, muss sich erst den nächsten Bahnhof suchen,
den auch die DB in ihrem System hat.
Damit fallen auch innerstädtische Verbindungen aus der Suche heraus, so sie
nicht die S-Bahn-Netze in großen Städten betreffen. Auch aktuelle
Informationen, beispielsweise über Verspätungen, liefert die Seite nicht.
Und wer das Angebot vom Handy aus über die entsprechende Google-App nutzen
will, kann nicht direkt aus der Suche die Fahrkarte kaufen. Man arbeite
noch an einer Lösung, wie man die App mit der DB-Seite im Browser sinnvoll
verknüpfen könne, so Leiteritz. Auch für die Einbindung der städtischen
Nahverkehre sei man mit mehrern Betreibern von Verkehrsbetrieben im
Gespräch.
Kritik gibt es auch an der Exklusivität der Kooperation. So bekommt zwar
der Internetkonzern die Rohdaten über die Bahnverbindungen. Doch
alternative Projekte wie [2][Open Street Map] gehen leer aus. Nach dem
Willen der Bahn soll das auch so bleiben. Eine „unkontrollierte“
Veröffentlichung der Daten, so DB-Vorstand Ulrich Homburg, werde es nicht
geben.
18 Sep 2012
## LINKS
[1] http://maps.google.de/
[2] http://www.openstreetmap.org/
## AUTOREN
Svenja Bergt
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