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# taz.de -- Bezirk vertagt Entscheidung: Stillstand in der Stillen Straße
> Bezirk Pankow vertagt Entscheidung über den besetzten Seniorentreff -
> schaltet Okkupierern aber Heizung wieder an.
Bild: Sie bleibt und bleibt: die Stille Straße.
Die Zukunft des seit Ende Juni von Rentnern besetzen Seniorentreffs „Stille
Straße“ wird und wird nicht geklärt. Nach der Vertagung im Pankower
Finanzausschuss wollen die Senioren weiter besetzen – nun sogar wieder mit
angeschlossener Heizung.
Denn eine Lösung war auch am Donnerstagabend in der Sitzung des
Finanzausschuss des Bezirks nicht in Sicht. Stattdessen wurden die
Gesichter der rund 40 zuhörenden BesetzerInnen immer länger. Auch die
Abgeordneten stützten ihre Köpfe in die Hände, je länger die Debatte über
den Tagesordnungspunkt „Stille Straße“ dauerte.
Der Bezirk präsentierte das Ergebnis seiner Umfrage für einen externen
Weiterbetrieb des Seniorentreffs: Nur ein Träger hatte sich beworben, die
Volkssolidarität. Der Beschluss, mit ihr Verhandlung aufzunehmen, wurde
indes auf den 18. Oktober verschoben. Zu unkonkret sei ihr Konzept,
kritisierte der Bezirk. SPD und Grüne forderten einen detaillierten Zeit-
und Finanzierungsplan. Auch CDU und Piraten stimmten mit ein. Nur die Linke
wollte gleich mit Verhandlungen beginnen.
Von Seiten der Volkssolidarität wurde nur deutlich, dass aus dem
Seniorentreff ein Mehrgenerationenhaus entstehen soll. Deren Vorsitzende
Heidi Knake-Werner sagte aber auch, dass sie dafür vom Bezirk weitere
finanzielle Unterstützung erwarte - schließlich gehe es um eine kommunale
Aufgabe. Der Bezirk lehnt das kategorisch ab: Dafür fehle das Geld. Deshalb
sollte der Treff ja zum Juli geschlossen werden.
Bis zum 8. Oktober muss die Volkssolidarität nun einen konkreteren
Finanzierungsplan vorlegen. „Entweder es gibt ein richtiges Angebot oder
wir müssen endgültig schließen“, sagte Sozialstadträtin Lioba
Zürn-Kasztantowicz (SPD). Allerdings: Selbst wenn es zu Verhandlungen
kommt, könnten diese mehr als ein Jahr dauern.
Am Freitag berieten die Senioren in der Stillen Straße über ihr weiteres
Vorgehen – und entschieden sich zum Weiterbesetzen. „Die Tür für eine
Rettung ist offen“, gab sich Sprecher Peter Venus optimistisch. „Wir
bleiben so lange wie nötig.“ Das wird nun etwas leichter: Der Bezirk
stellte im Haus wieder die Heizungen an – auf Kosten der Besetzer, rund 500
Euro im Monat. „Keiner hat ein Interesse, dass dort Krankheitsfälle
auftreten“, sagte Zürn-Kasztantowicz. Die Besetzer lobten das als „positive
Geste“. Sechs von ihnen sind weiter Tag und Nacht im Haus.
21 Sep 2012
## AUTOREN
Nikola Endlich
Konrad Litschko
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