Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Preiserhöhung bei der Bahn: DB? Lohnt nicht!
> Die bösen Energiekosten sind schuld. Klar, nur aus diesem Grund wird die
> Bahn teurer. Zum Glück ist die Beschränkung für Fernbusse aufgehoben.
Bild: Wie schön: Die Bahn erhöht ihre Preise
BERLIN taz | Erfreuliche Aussichten, so denkt man zumindest. Der
Fernverkehr in Deutschland verzeichnete laut Statistischem Bundesamt im
ersten Halbjahr 2012 ein Plus um 5,4 Prozent auf 64 Millionen Fahrgäste –
davon allein 63 Millionen im Zugverkehr.
Das lässt sich wohl einerseits auf höhere Benzinpreise, andererseits auf
die bessere Konjunktur zurückführen. Die Leute müssen einfach häufiger von
A nach B wenn die Konjunktur brummt. Egal womit. Das ist schön. Für die
Bahn.
Bei Mitfahrgelegenheit.de kostet die Strecke Berlin-Würzburg 25 Euro. Mit
dem Berlin-Linienbus 38. Mit der Bahn 116. Das Verhältnis stimmt irgendwie
nicht. Dazu gab die Bahn heute mit dem neuen Fahrplanwechsel ab Dezember
eine weitere Preiserhöhung um 2,8 Prozent bekannt. Als Grund werden vor
allem die bösen Energiekosten angegeben.
Wenn alles andere nicht mehr geht, muss die Bahn herhalten. Keine
Mitfahrgelegenheit mehr bekommen? Mist, dann muss es die Bahn sein.
Bahncard 50 vergessen? Dann kann die Reise mit bereits gekauftem Ticket
nicht angetreten werden, sonst müsste man im Zug den vollen Preis
nachzahlen. Mit der Bahncard 50, die jetzt sieben Euro teurer wird, erhält
man übrigens keinen Rabatt auf den Sparpreis, sondern nur auf den
„regulären Preis“. Lohnt sich also fast nicht.
## Ernste Konkurrenz benötigt
Ansonsten kann man bei der Bahn auch kein Ticket per Lastschrift online
kaufen. Das wäre zu modern und schnell. Man muss sich dafür nämlich erst
einmal anmelden und erhält dann „in den nächsten Wochen“ einen Brief mit
dem man das Online-Bezahlen „aktivieren kann“. Wenn das nicht mal
umständlich ist?
Vielleicht hat man auf der Bahnreise ja aber Glück und wird gebeten den Zug
wegen Überfüllung zu verlassen, dafür bekommt man dann einen 25
Euro-Gutschein. Oder die Klimaanlage fällt aus und man bekommt einen
Rabatt.
Oder der Zug hat eine exorbitante Verspätung. Dann ist man schon fast auf
dem Preisniveau einer Mitfahrgelegenheit! Aber die Bahn ist ja immerhin
ökologischer als das dreckige Auto, so der Volksglaube. Dabei kommt ihr
Strom immer noch zu 25 Prozent aus Atomkraftwerken. Da dürften die
Energiekosten ja eigentlich nicht steigen.
Zum Glück ist jetzt die Beschränkungen für Fernbusse aufgehoben, die haben
sogar eine bessere CO2-Bilanz. Es wird Zeit, dass die Bahn ernste
Konkurrenz bekommt.
25 Sep 2012
## AUTOREN
Nicolas Weisensel
## TAGS
Fernbus
Deutsche Bahn
## ARTIKEL ZUM THEMA
Liberalisierung des Busverkehrs: Mit dem Überlandbus zur Oma
Die Fernbus-Marktöffnung ab 1. Januar erfreut Busunternehmer und
Umweltschützer. Die Busse gelten als billige und ökologische Alternative.
Konkurrenz für Deutsche Bahn: Die Postkutschen kommen
ADAC und Post prüfen die Errichtung eines Fernbusnetzes, das deutsche
Städte verbinden soll. Die Konkurrenz bei den potenziellen
Fernbuslinienbetreibern ist groß.
Kommentar Deutsche Bahn: Auf dem Abstellgleis
Es ist schwer zu sagen, wer daran die Schuld trägt, dass die Bahn seit
Jahren schlechter wird. Nun erhöht die DB Ihre Preise. Das ist Hohn.
Preiserhöhung um knapp drei Prozent: Bahnfahren wird teurer
Die Deutsche Bahn hebt die Fahrkartenpreise an. Ab Dezember kosten Tickets
knapp drei Prozent mehr – wegen höheren Energiekosten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.