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# taz.de -- Kommentar zu Romneys Außenpolitik: Viel Rhetorik, wenig Inhalt
> Außenpolitisch folgt Romney den Fußspuren von Obama. Ansonsten gibt es
> viel Blendwerk. Sein Kalkül ist: Der Wähler wird es erst nach der Wahl
> merken.
Mitt Romney geht es gut. Eine Woche nach seinem erfolgreichen
Debattenauftritt gegen Präsident Barack Obama sieht sich der Herausforderer
in allen Umfragen im Aufwind.
Seine außenpolitische Rede vor Kadetten am Virginia Military Institute
sollte zu diesem neuen, selbstbewussten Romney noch eine weitere Facette
hinzufügen: Der kann auch Außenpolitik, der kann Präsident.
Das hat geklappt. Seine Rede war der inzwischen schon gewohnte Romney-Mix
aus großer Rhetorik und wenig Substanz – und wieder mal wirft Romney
Positionen über den Haufen, die er noch vor wenigen Monaten vertreten hat.
Erzählte er beim heimlich auf Video aufgenommenen Sponsorentreffen noch, er
glaube nicht an eine Lösung des Nahostkonflikts, behauptet er jetzt, die
Initiative für eine Zweistaatenlösung übernehmen zu wollen.
Kritisierte er das militärische US-Engagement in Libyen, fordert er jetzt
ein umso größeres in Syrien. Bestand er noch vor kurzem darauf, die
Afghanen sollten gefälligst selbst um ihr Land kämpfen, kritisiert er
jetzt, der Truppenabzug 2014 käme zu früh und lasse die afghanischen
Alliierten im Stich.
In Romneys Rede ist nicht viel, was im Ausland große Sorgen auslösen
müsste. Da ist das wiederholte Versprechen, die Militärausgaben weiter zu
erhöhen, die Vergabe von US-Entwicklungshilfe an die Entwicklung freier
Märkte zu koppeln und das Bündnis mit Israel noch stärker zu machen.
Ansonsten folgt Romney dem, was Obama bereits tut. Es ist, als riefe ein
Kandidat für den Vorstand der Post aus, die Briefträger müssten endlich
aufhören, die Briefe in den Gulli zu werfen.
Stimmt, würden alle sagen, Briefe gehören nicht in den Gulli. Und erst beim
Nachdenken fällt auf, dass sie eigentlich auch bislang meist ankommen.
Romneys Kalkül: Bis dahin ist die Wahl vorbei. Könnte klappen.
9 Oct 2012
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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