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# taz.de -- Hygiene-Expertin über Norovirus: „Es gibt viele verschiedene Urs…
> Woher der Pfirsich im Joghurt stammt, steht nirgends. Übertragen wird der
> Norovirus auf vielerlei Wegen. Expertin Brendel rät zu mehr Hygiene in
> der Küche.
Bild: Wenn sie hygienisch einwandfrei sind, bestimmt genießbar: Erdbeeren.
taz: Frau Brendel, die Untersuchungen haben bestätigt, dass die
Tiefkühlerdbeeren aus China die Ursache des Brechdurchfalls sind. Wie kann
der Verbraucher nachvollziehen, woher das gefrorene Gemüse im Handel kommt?
Birgit Brendel: Bis jetzt ist nur das Herkunftsland von frischem Obst und
Gemüse gekennzeichnet. Bei verarbeiteten oder gefrorenen Produkten ist die
Herkunft nicht zu erkennen.
Gibt es keine Kontrollen in den Firmen?
Die Unternehmen haben eine Zusicherung des Vorlieferanten, dass die Ware in
Ordnung ist. Sie untersuchen die Ware in der Regel stichprobenartig. Wie
tiefgründig diese Kontrollen sind, ist eine andere Frage. Des Weiteren
prüft die Lebensmittelüberwachung ebenfalls mit Stichproben. Unternehmen,
deren Produkte eine sehr große Reichweite haben – oder Firmen, die
kritische Waren wie Fisch und Fleisch vertreiben –, werden dabei öfter
kontrolliert.
Die Erdbeeren wurden zu Kompott verarbeitet, wurden also erhitzt. Müsste
das die Viren nicht abtöten?
Die Frage ist, wie stark der Verarbeiter sie durcherhitzt hat. Wenn man
sich im eigenen Haushalt schützen will, sollte man rohe Lebensmittel
vermeiden und lieber alles durchgaren oder heiß abwaschen und auf sauberen
Brettchen und Messern schneiden. Aber am wichtigsten ist die persönliche
Hygiene: Die Hände sollte man mindestens 30 Sekunden lang mit Seife waschen
und abtrocknen, das macht Desinfektionsmittel unnötig. Zu Gast in Kantinen
oder Restaurants muss man sich darauf verlassen, dass die Küche ihre
Sorgfaltspflicht erfüllt. Da hat man keine Kontrollmöglichkeiten.
Ist der Fall der infizierten SchülerInnen denn nur die Spitze des Eisbergs?
Beim Norovirus gibt es jedes Jahr im Winter eine Erkrankungswelle. Dazu
geht man von einer hohen Dunkelziffer aus. Denn inwieweit prüft der Arzt,
was die Ursache des Brechdurchfalls ist? Die Noro-Erkrankungen der letzten
Jahre zeigen, dass es viele verschiedene Ursachen gibt. Neben rohen
Nahrungsmitteln waren auch kontaminiertes Trinkwasser oder eine erkrankte
Servicekraft Übertrager der Noroviren. Man kann nicht sagen, die bösen
chinesischen Produkte sind schuld. Der Hauptinfektionsweg ist der direkte
Kontakt von Mensch zu Mensch. Und anders als bei Bakterien, bei denen die
Krankheit erst mit tausenden von Erregern ausbricht, reichen schon zehn bis
hundert Noroviren, um zu erkranken.
10 Oct 2012
## AUTOREN
Svenja Bednarczyk
## TAGS
Erdbeeren
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