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# taz.de -- Nach Teilnahme an Anti-Merkel-Demo: Riexinger in der Kritik
> Für seine Teilnahme an einer Demo gegen den Merkel-Besuch in Athen
> kassiert Linkspartei-Chef Bernd Riexinger Kritik aus der Koalition. Er
> verteidigt seinen Auftritt.
Bild: Zu Gast bei Freunden: Riexinger (Mitte) am Dienstag mit Syriza-Chef Alexi…
BERLIN/PASSAU dpa/dapd | Union und FDP haben die Teilnahme von
Linken-Parteichef Bernd Riexinger an den Demonstrationen gegen den Besuch
von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Athen scharf kritisiert. Riexinger
nahm am Dienstag zusammen mit dem Chef des linksradikalen
Syriza-Bündnisses, Alexis Tsipras, in Athen an der Demonstration gegen den
Merkel-Besuch teil. Eine geplante Rede wurde ohne Angaben von Gründen
abgesagt.
„Es ist beispiellos und empörend, wie der Vorsitzende einer im Bundestag
vertretenen Partei die antideutschen Proteste in Athen als Bühne nutzt, um
Politik gegen die Interessen des eigenen Landes zu machen“, sagte Gerda
Hasselfeldt, die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, der
Passauer Neuen Presse. Deutschland sei solidarisch mit Griechenland, wenn
auch nicht bedingungslos. „Diese Solidarität tritt Herr Riexinger mit
Füßen“, sagte Hasselfeldt.
Auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring kritisierte den Linken-Parteichef
scharf. „Herr Riexinger bricht bewusst mit außenpolitischen Gepflogenheiten
und verschärft die Lage vor Ort, weil er und seine Partei die
marktwirtschaftliche Grundidee Europas und den Kurs der Konsolidierung
konsequent ablehnen“, sagte Döring. Durch seine Teilnahme an den
Demonstrationen nehme er gewalttätige Eskalationen und eine weitere
Verzerrung des Deutschland-Bildes billigend in Kauf.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), kritisierte
Riexinger ebenfalls. Dessen Reise zur Demonstration in Athen sei „eine
merkwürdige Art, den Griechen zu helfen“, sagte er.
Riexinger verteidigte seine Teilnahme an der Demonstration zeitgleich zum
Besuch der Kanzlerin. Er habe „für die Interessen der deutschen
Steuerzahler“ demonstriert, sagte er der Berliner Zeitung. Der
Linkspartei-Vorsitzende warf Merkel vor, auf einer Politik des Abwürgens
wirtschaftlicher Potenziale zu beharren. „Damit schadet sie auch den
deutschen Steuerzahlern. Aufschwung in Europa geht anders.“ Statt sich nur
mit Beamten, Ministern und Unternehmern zu treffen, hätte sich die
Kanzlerin den verzweifelten Menschen in Athen stellen sollen.
10 Oct 2012
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