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# taz.de -- Kommentar A100: Den Versuch wars wert
> Das A100-Urteil aus Leipzig ist eine klare Niederlage für die
> Autobahn-Gegner. Den juristischen Weg zu lassen, wäre aber auch ein
> Fehler gewesen.
Bild: Nach dem Protest ist vor dem Protest.
Es soll sich jetzt keiner die Sache schönreden: Das Urteil des
Bundesverwaltungsgerichts ist eine klare Niederlage für die Gegner der A
100. Sie kann gebaut werden. Daran ändert auch nichts, dass ein paar
Lärmschutzwände hinzukommen und einige Häuser stehen bleiben dürfen. Im
Gegenteil: Die zusätzlichen Planungen und die Wände machen die Sache noch
teurer. Noch mehr Geld als die bislang vorgesehenen über 400 Millionen Euro
fließen in nicht viel mehr als 3.000 Meter Autobahn. Zu Recht sagt
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, sie werde „das teuerste Stück
Autobahn“ in Deutschland.
Es gab genug Leute, die von vornherein sagten, die Klage habe keine Chance.
Die nach einem Blick in die Landesverfassung warnten, der Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg könne nicht klagen, weil er keine eigenständige
Gemeinde ist – genauso wie es das Gericht gleich zu Prozessbeginn
feststellte. Trotzdem: Es war die Mühe, den Protest, die lange Vorbereitung
wert. Es gilt immer noch der alte Gewerkschafterspruch: Wer kämpft, kann,
verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung. Darauf, dass nach der Bundestagswahl
ein anderer Verkehrsminister und eine andere Parlamentsmehrheit andere
Schwerpunkte setzen. Die müssen noch nicht mal grün sein: Auch ein anderer
Konservativer als Ramsauer könnte im eigenen Interesse darauf kommen, dass
er oder sie mit fast einer halben Milliarde Euro viel prestigeträchtigere
und sogar sinnvollere Straßen-, Brücken- oder Bahnprojekte finanzieren kann
als 3,2 Kilometer Autobahn in einem abgelegenen Teil Berlins.
10 Oct 2012
## AUTOREN
Stefan Alberti
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