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# taz.de -- Parlamentswahlen in Montenegro: Sozialisten bleiben an der Macht
> Die Sozialisten entscheiden die Parlamentswahlen im kleinen Adriastaat
> Montenegro für sich. Der umstrittene Politiker Djukanovic kehrt an die
> Macht zurück.
Bild: Umstrittener Politiker: Milo Djukanovic kann sich über Wahlsieg und Immu…
PODGORICA dpa | Die sozialistische Partei DPS des einflussreichen
Politikers Milo Djukanovic hat die Parlamentswahl in Montenegro gewonnen.
Nach Hochrechnungen erreichten die Sozialisten am Sonntag gut 45 Prozent
der Stimmen. Damit kommen sie auf 39 von insgesamt 81 Sitzen im Parlament.
Die Regierungspartei kommt gemeinsam mit den Vertretern der nationalen
Minderheiten, die schon bisher die Koalitionspartner waren, auf eine
Mehrheit von 44 Sitzen.
Die heillos zerstrittene Opposition verfehlte erneut ihr Ziel, die seit
über 20 Jahren regierenden Sozialisten von der Macht zu verdrängen. Dabei
gilt das EU-Beitrittsland als eines der korruptesten Länder Europas. Die
Medien und die Justiz stehen unter dem Einfluss der Regierung. Besonders
die Djukanovic-Familie ist in zahlreiche Affären verstrickt.
Oppositionspolitiker kündigten an, sie wollten versuchen, die Abgeordneten
der nationalen Minderheiten zu einem Wechsel in ihr Lager zu bewegen.
Nach ersten Analysen hat es Djukanovic im Wahlkampf einmal mehr geschafft,
die Opposition als Vaterlandsverräter zu diffamieren. Die Wähler hätten
sich für das politisch Bekannte und gegen Experimente entschieden.
Djukanovic hatte die Opposition beschuldigt, sie wolle die erst 2006
errungene Selbstständigkeit Montenegros mit nur 620.000 Einwohnern wieder
aufgeben und das Land erneut mit dem großen Nachbarn Serbien vereinigen.
Als Regierungschef erhält Djukanovic wieder Immunität vor Strafverfolgung.
Gegen ihn laufen in mehreren westeuropäischen Ländern Verfahren um groß
angelegten Zigarettenschmuggel in den 90er Jahren. Der dadurch entstandene
Schaden beläuft sich auf zweistellige Milliarden-Euro-Summen. Djukanovic
hatte sich vor zwei Jahren aus der Politik zurückgezogen, um sich privaten
Geschäften zu widmen.
15 Oct 2012
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