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# taz.de -- Peer Steinbrück im Chat: Kicher, prust, ho, ho, ho
> Eigentlich hält SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück Twitter und Co für
> Quatsch. Was aber passiert, wenn er mal chatten muss?
Bild: Online kann er also auch: Peer Steinbrück.
BERLIN taz | Peer Steinbrück hat ein erfrischend altmodisches Verhältnis
zum Internet. „Mir wird von meinen Mitarbeitern geschildert, was dort
passiert.“ Mit diesem Satz beschrieb der SPD-Kanzlerkandidat in spe auf
einer Podiumsdiskussion vor ein paar Wochen seine eigene Kommunikation im
Netz.
Von Social Media, Facebook, Twitter, diesem ganzen Quatsch, hält der
wortgewaltige Hanseat wenig. Solches Geplauder ist nichts für einen, der
sich für den legitimen Nachfolger Helmut Schmidts hält.
Dagegen ist im Grunde auch nichts einzuwenden. Im Gegenteil, es hat etwas
Sympathisches, wenn sich ein Politiker dem Dauergeschwätz auf Twitter
verweigert, welches manch anderen daran hindert, mal einen klugen Gedanken
zu fassen. Doch seitdem Steinbrück Kanzler werden will, ist alles anders.
Jedenfalls erschien auf Spiegel Online ein gemeiner Text, der Steinbrück
wie eine Dumpfbacke aus dem 20. Jahrhundert dastehen ließ. [1][Titel: „Der
Offline-Kandidat“.]
So etwas lässt sich die SPD natürlich nicht bieten. Ihr Kanzlerkandidat,
ein Netzanalphabet? Steinbrück musste ran, hinein in dieses Internet. Am
Dienstag absolvierte er also eine Chat-Sprechstunde. Und die SPD war davon
so begeistert, dass sie es den Online-Schreiberlingen gleich ordentlich
heimzahlte. „Und er tut es doch!“, jubelte der SPD-Webmaster. „Der
Offline-Kandidat Peer Steinbrück ist online gegangen.“
## Junge Frau tippt
Sagen wir mal so: Steinbrück sitzt auf dem Foto von dem Event neben einer
jungen Frau mit Hornbrille, die online geht – und für ihn tippt. Und, ja
klar, in diesem Internet geht es munter zu. „Hand aufs Herz: Tippen Sie
gerade eigentlich selbst?“, fragt ein Chatter. Steinbrück lässt antworten:
„Lotto habe ich vor Jahren aufgegeben.“ Kicher.
Frage: „Auf welchem Elo-Wert spielen Sie Schach?“ Antwort: „Ich habe kein…
Elo-Wert, aber manche sagen mir nach, ich sei wenigstens gelegentlich
eloquent.“ Prust. Frage zu Angela Merkel: „Wovon würden Sie sich gerne eine
Scheibe abschneiden?“ „Von ihren Hosenanzügen.“ Ho, ho, ho, da schmunzelt
der Sozialdemokrat.
Wir wissen nicht, worüber man in SPD-Ortsvereinen so lacht. Und natürlich
hat Steinbrück auch sehr viel Überlegtes erzählt. Aber vielleicht ist dem
ein oder anderen Sozialdemokraten angesichts solcher Witzchen doch der
Gedanke gekommen, dass es Vorteile hat, dass der Kanzlerkandidat nicht so
oft chattet.
Die SPD hält Steinbrücks Verabredung mit dem Internet jedenfalls für einen
vollen Erfolg, oder, um es im sozialdemokratischen Jargon zu sagen: „Die
Drähte glühten.“ Am Donnerstag kommt Manuela Schwesig.
16 Oct 2012
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-kanzlerkandidat-peer-steinbru…
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
Euro
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