# taz.de -- Neue Mitglieder im UN-Sicherheitsrat: Die Nichtständigen stehen | |
> Der UN-Sicherheitsrat hat fünf neue nichtständige Mitglieder. Darunter | |
> ist auch Ruanda, was auf Kritik bei Menschenrechtsorganisationen stößt. | |
Bild: Ausgeschieden: Deutschland ist ab dem Jahreswechsel nicht mehr im UN-Sich… | |
NEW YORK dpa | Argentinien, Ruanda, Australien, Südkorea und Luxemburg sind | |
neue nichtständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats. Die fünf Länder | |
wurden am Donnerstag in New York von der Vollversammlung der Vereinten | |
Nationen gewählt. | |
Im ersten Wahlgang erhielten Argentinien 182, Ruanda 148 und Australien 140 | |
Stimmen und damit jeweils mehr als die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit. | |
Im zweiten Wahlgang erhielten Südkorea 149 und Luxemburg 131 Stimmen. Die | |
fünf Länder werden nun von Anfang 2013 an für zwei Jahre im mächtigsten | |
UN-Gremium sitzen. Deutschland, Südafrika, Indien, Kolumbien und Portugal | |
scheiden als nichtständige Mitglieder Ende 2012 aus dem Sicherheitsrat aus. | |
„Das ist ein großer Tag für die australische Diplomatie und ein großer Tag | |
für unseren Platz in der Welt“, sagte ein Sprecher des australischen | |
Außenministeriums nach der Wahl. Großer Verlierer der Abstimmung für die | |
zwei Sitze der westeuropäischen und anderen Staaten war Finnland, das erst | |
vergleichsweise knapp mit 108 und dann deutlicher mit 62 Stimmen | |
scheiterte. | |
Kambodscha konnte mit 43 Stimmen im zweiten Wahlgang ebenfalls nicht die | |
notwendige Zweidrittel-Mehrheit für einen Sitz der asiatischen und | |
pazifischen Staaten erreichen und musste sich Südkorea geschlagen geben. | |
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte die Wahl des | |
immer wieder von blutigen Auseinandersetzungen erschütterten | |
ostafrikanischen Staates Ruanda in das Gremium. „Nachdem Ruanda das | |
Waffenembargo des Sicherheitsrats offen verletzt und die Arbeit der | |
Vereinten Nationen behindert hat, indem es Rebellen unterstützt hat, wird | |
es jetzt mit einem Sitz im Sicherheitsrat belohnt“, sagte ein Sprecher. | |
„Die anderen Mitglieder haben jetzt eine noch größere Verantwortung, Ruanda | |
zur Rechenschaft zu ziehen.“ | |
Im Sicherheitsrat gibt es insgesamt zehn nichtständige Mitglieder. Sie | |
werden jeweils für zwei Jahre in das mächtigste UN-Gremium gewählt und | |
haben – anders als die fünf ständigen Mitglieder USA, Russland, Frankreich, | |
Großbritannien und China – kein Vetorecht. Bis Ende 2013 bleiben | |
Aserbaidschan, Guatemala, Marokko, Pakistan und Togo als nichtständige | |
Mitglieder in dem Gremium. | |
18 Oct 2012 | |
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