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# taz.de -- Linken-Chef wiedergewählt: Kein sozialistisches Ergebnis
> Landeschef Klaus Lederer wird auf Parteitag wiedergewählt - wenn auch mit
> mäßigem Ergebnis. Er stimmt seine Partei auf "konsequente Opposition"
> ein.
Bild: Hätte sich wohl mehr erhofft: Klaus Lederer.
Wiederwahl mit Dämpfer: Am Wochenende wählte die Berliner Linkspartei auf
ihrem Parteitag Klaus Lederer erneut zu ihrem Landesvorsitzenden. Die
Mehrheit fiel allerdings überschaubar aus: 66 Prozent erhielt der
38-Jährige, 101 von 152 Delegierten-Stimmen, obwohl kein Gegenkandidat
antrat. Vor zwei Jahren bekam Lederer noch 78 Prozent.
Gegenüber der taz sprach der Wiedergewählte dennoch von einem „schönen und
ehrlichen Ergebnis“. Inhaltlich sei die Arbeit des Vorstands voll bestätigt
worden, betonte Lederer. Nun werde "ohne Durchatmen" die Oppositionsarbeit
forciert.
Schon vor der Wahl hatten Teile des linken Parteiflügels eine personelle
Erneuerung gefordert – ohne aber einen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Lederer ist seit sieben Jahren Landeschef. Bei seiner Wahl wirkte offenbar
der Unmut über die Regierungsarbeit nach: Für einige Mitglieder engagierte
sich die Partei nicht genug gegen steigende Mieten oder für eine
Rekommunalisierung der Wasserbetriebe. Lederer gestand ein, die Partei
müsse „wahrnehmbarer“ werden, mehr Denkanstöße liefern. Parteifunktionä…
sprachen angesichts der zuletzt „nicht einfachen Zeit“ von einem
ordentlichen Ergebnis für den Landeschef.
Als Stellvertreter gewählt wurden die Abgeordnete Elke Breitenbach, die
Gewerkschafterin Heidi Kloor und der Lichtenberger Bezirkspolitiker Daniel
Tietze. Für den Bundestagswahlkampf beschloss die Partei die Schwerpunkte
„gute Arbeit“, bezahlbares Wohnen und die Rekommunalisierung öffentlicher
Daseinsvorsorge.
Gast und Bundesparteichef Bernd Riexinger nannte SPD-Kanzlerkandidat Peer
Steinbrück ein „offenes Angebot an die Sozialdemokraten, bei der Wahl die
Linke zu wählen“. Ein Politikwechsel werde es mit Steinbrück nicht geben.
Die SPD müsse sich zwischen ihrem linken Programm und ihrem Kandidaten
entscheiden.
Lederer schwor seine Partei auf „konsequente Opposition“ zu Rot-Schwarz im
Land ein. Der Senat praktiziere Stillstand, schert "sich einen Dreck“ um
sozial Schwache. „Wowereit und Henkel stützen einander wie zwei Hinkende“,
so Lederer.
Die Linke werde dagegen eine soziale Stadtpolitik einfordern, „sei es beim
Mauerpark, Kotti oder der Stillen Straße“. Deren Besetzer bedankten sich
beim Parteitag für die Unterstützung der Linken - und erhielten für ihre
ausdauernde Aktion selbst Standing Ovations.
21 Oct 2012
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Arbeit
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