| # taz.de -- Parteieinfluss in den Medien: Ruf! Uns! An! | |
| > Ring-Ring. Die CSU kümmert sich um das ZDF. Wann kriegen wir Anweisungen | |
| > zur Berichterstattung? Unsere Leitungen sind offen. | |
| Bild: Assad hat die taz-Nummer auf der Kurzwahlkombi „666“. | |
| Nach den Anrufen der CSU bei verschiedenen Medien warten auch wir auf | |
| Anregungen für unsere Arbeit. Unsere Leitungen sind offen für: | |
| 1. die Mainzelmännchen: Einfach so als Posterboys für unsere Seite 1 | |
| missbrauchen, ohne vorher den geheimen Rat der Sieben zu befragen (oder wie | |
| viele Comic-Krächzlinge auch immer der Lerchenberg-Posse angehören mögen). | |
| 2. Beate Zschäpe: Wir würden einfach so gern mal ihre Stimme hören. | |
| 3. Jack Wolfskin: Lange haben wir von unseren Logo-Partnern mit der Tatze | |
| nichts mehr gehört. Jetzt berichten wir, dass laut Greenpeace diese | |
| vermeintlichen Naturburschenklamotten pestizidverseucht sind. Protest | |
| dagegen von Jack Wolfskin? Etwa weil die Süddeutsche auch keine | |
| Berichterstattung zu dem Thema plant? Fehlanzeige. Haallooo?! Ist da noch | |
| wer? | |
| 4. Karl Marx: Letzte Woche schrieb unser Kollege Christian Füller, | |
| Studiengebühren seien, mit dem richtigen Modell, eine gute Idee. Und berief | |
| sich auf Karl Marx. Viele Leser wiedersprachen. Karl Marx hingegen ruht | |
| weiter friedlich auf seinem Londoner-Vorstadt-Friedhof. Und meldet sich | |
| nicht. | |
| 5. Miriam Kachelmann: Vor zwei Wochen ein bemerkenswerter Auftritt bei | |
| Günther Jauch. Und dann: Stille. Kein einziger Text zum Thema in der taz. | |
| Wäre das nicht Anlass zu einem wütenden Bin-noch-da-Anruf?! | |
| 6. die syrische Regierung: Hat das genau entgegengesetzte Problem: zu viel | |
| Berichterstattung. Und weil das Assad-Regime mit der CSU das Schicksal | |
| teilt, früher auch schon mal fester im Sattel gewesen zu sein, wäre es ja | |
| auch mal Zeit, die Medienschmähkampagne zu stoppen. Linke Medienpropaganda | |
| etc. – die Tea Party in den USA macht doch vor, wie man so was gescheit | |
| durchargumentiert!! | |
| 7. Carsten Maschmeyer: Ist bei Berichterstattung über seine Person und | |
| Geschäfte so nervös, dass ein Anruf von seinem Anwalt einem | |
| Journalistenpreis gleichkommen dürfte. Adelt auf jeden Fall tausendmal mehr | |
| als eine „Rubikon überschritten“-Mailbox-Nachricht von seinem | |
| Großburgwedelner Homie Wulff. | |
| 30 Oct 2012 | |
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