Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Warum Tote bei der FDP eine Chance haben und Michael Ballack ein
> Missverständnis in Stollenschuhen ist.
Bild: Chuck Norris? Peer Steinbrück!
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Bundestags-Bräsident Wolfgang [1][Thierse findet,
drei politische Gesprächssendungen in der ARD tun’s auch].
Und was wird besser in dieser?
Politische Gesprächssendungen zum Thema: Wie viele Bundestagspräsidenten
brauchen wir wirklich?
Google hat acht Einträge zu Bettina Wulff gelöscht. Was würden Sie
eigentlich gern von sich bei Google löschen lassen?
PR-Agenturen bieten an, etwa unseren Firmennamen prominenter bei
Suchanfragen unterzubringen. Medienanwälte versprechen dann, die Einträge
wieder herauszuklagen. Sie könnten sich die fetten Honorare untereinander
hin- und herschicken, und ich lese so lange ein gutes Buch.
FDP-Chef Philipp Rösler steht in der Kritik. Die heimlichen Chefs heißen
Rainer Brüderle und Hans-Dietrich Genscher. Geht’s mit diesen Jungspunden
aufwärts für die Liberalen?
Bei „Dallas“ wurden auch Tote wieder reingeschrieben, wenn die Quote sank.
Da hat die FDP noch Potenzial.
CDU- und FDP-Mitglieder können sich günstiger versichern lassen,
SPD-Genossen konnten das auch einst. Ist die Parteimitgliedschaft
wertvoller als jede Payback-Karte?
Vom ADAC lernen heißt, Briefträger terrorisieren – der Zustellungstag der
ADAC Motorwelt an 18 Millionen Mitglieder ist in Postbotenkreisen
gefürchtet. Dagegen ist der Vorwärts leicht abgefallen.
Parteimitgliedschaft ist irgendwie der durchgeschwitzte Kunstfaserpollunder
der Gegenwart. Uncool, peinlich, Eckensteher. Das wäre lustiger, wenn es
ein funktionierendes Nachfolgemodell gäbe. Das Schlimmste an den Parteien
ist das Vakuum, das sie hinterließen. Also lass sie Rheumadecken verkaufen,
es ist eine andere soziale Schicht angesprochen als Nerdgemeinden am
Rechner oder Kreise, die sich aus dem Einkauf im Biomarkt kennen.
Die Stadtwerke Bochum haben Peer Steinbrück 25.000 Euro für einen Vortrag
gezahlt. Sind die Kommunen in NRW endlich wieder liquide?
Peer Steinbrück ist Chuck Norris. Wenn er für ein pornöses Honorar bei der
Deutschen Bank predigt, wird nicht er korrumpiert, sondern die Bank
sozialistisch. Heute mag man ihn noch belächeln, doch schon bald werden die
ersten Bochumer SPD wählen. Als Nächstes plant der nordische
Neunhundertsassa, aus 40 Kilometern Höhe aus der SPD zu hüpfen und trotzdem
sicher auf einem Stuhl bei „Günther Jauch“ zu landen. Befreundete
Bankinstitute nennen ihn heute schon ehrfurchtsvoll „Red Bull“. Er wird das
Kanzleramt erklettern an einem Strick, den er anschließend Lenin verkauft.
„Sandy“ wütet über New York, und wir sind geschockt. Wie geht’s den
Menschen in der Karibik eigentlich?
Gute Frage. Bevor der „Frankenstorm“ die USA erreichte, waren auf Kuba 11
und in Haiti 52 Todesopfer zu beklagen. Die sind nur eine Wiki-Suche weit
weg, doch die Dramaturgie mit furiosem Höhepunkt in New York, Wahlkampf,
Weltuntergang live funktioniert wie ein Katastrophenfilm.
Michael Ballack fuhr in Spanien 91 km/h zu schnell. Sein Verteidiger
forderte eine Geldstrafe von maximal 1.080 Euro, Ballack sei arbeitslos.
Müssen wir uns Sorgen machen?
„Ballack geht nach Spanien – sein Führerschein ist schon da!“ und bekommt
einen Zweijahresvertrag. Ach komm, der Mann ist ein Missverständnis in
Stollenschuhen, mir fehlt es an Hämepotenzial. Ich sehe ständig einen
Werbeclip für einen Reiseveranstalter, in dem einem urlaubsreifen Ballack
immer alles misslingt. Und das wirkt wie ein Dokumentarfilm. Den Anwalt hat
er übrigens inzwischen wegen groben Unfugs entlassen.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch werden wir es erfahren: Wer wird
nächster US-Präsident? Nahezu alle deutschen Sender berichten live. Dürfen
wir überhaupt ins Bett gehen?
Clinton hatte seine erste Wahl um ca. 2.00 Uhr unserer Zeit sicher
gewonnen. Diesmal kann es dauern, bis auch die Ostküste ausgezählt ist;
womöglich versäumt man nicht viel, wenn man nach gutem US-Brauch dem
Frühstücksfernsehen vertraut.
Und was machen die Borussen?
Norbert Dickels Netzradio-Reportage vom Pokalspiel in Aalen handelte zu
knapp 115 Prozent vom Geburtstag seines Koreporters Boris Rupert. Der Held
von Berlin verlas Gratulationsvierzeiler, in deren Verlauf es zu groben
Tätlichkeiten gegen Metrum und Versmaß kam. Aalen wurde vernichtend
geschwächt und verlor 1:4. FRAGEN: JÜK
4 Nov 2012
## LINKS
[1] /Wolfgang-Thierse-und-das-Fernsehen/!104837/
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
Küppersbusch
Küppersbusch
Küppersbusch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Der Musikantenstadl gehört vor Gericht, die NPD sollte endlich still sein,
die FDP baut aus der Energiewende eine Edelboutique.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Baden-Baden und Griechenland kämpfen um Rentner, Nicolas Sarkozy sorgt für
beste Unterhaltung und Thomas Gottschalk hat da noch so einen Vetrag.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Viele Küsse für einen gestürzten Geheimdienstler, Partyspaß mit dem
Bundesverfassungsgericht und den Frauen der Medienhimmel.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Warum Verständnis für die Kastelruther Spatzen angesagt ist und der
Sittlichkeitsterror nicht mehr.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Oskar Lafontaine und Til Schweiger haben einiges gemein, endlich gibt es
ein weiteres Mahnmal – und „Mein Kampf“ kann ruhig ein „Vorbehaltsbuch�…
werden.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Deutschland fehlt ein Ballverwaltungsamt, in Bayern droht ein
Horst-Case-Szenario und die Horn- auf der Netzhaut kann sich ein wenig
zurückbilden.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Personalisierter Kaffee, „Blackpetering“ als neuer Trend, und beim Streit
Altmaier vs. Rösler gewinnen die Grünen.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Stresstests allerorten: bei Banken und AKWs, Peer Steinbrücks
Nebeneinkünften und Kurt Becks Interview.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.