Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Warum Verständnis für die Kastelruther Spatzen angesagt ist und der
> Sittlichkeitsterror nicht mehr.
Bild: Die Kastelruther Spatzen spielten ihre Instrumente nicht selber, aber wer…
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Kann man nicht den Gästeschacher live übertragen
und hinterher die Talkshow weglassen?
Und was wird besser in dieser?
Auf dem Spiegel-Titel illustrieren James Bond, Muhammed Ali und Joachim
Gauck das Thema „Charisma“. Steinbrück hatte 25.000 geboten, doch der
Spiegel lehnte ab.
Mitt Romney hat die US-Wahl verloren. Ist seine Frau schuld, weil Michelle
Obama hübschere Kleider trägt?
In den USA tritt ein Geheimdienstchef zurück, weil er nach einer strammen
Karriere als Berufsmörder aus Versehen ein schönes und liebevolles Gefühl
gelebt hat. Gott erhalte Bayern, wo man nach einer vergeigten Musterehe
Ministerpräsident wird. Und halte uns den Sittlichkeitsterror vom Leib, mit
dem die geschiedene, kinderlose Merkel und der Serien-Freier Schröder nie
Kanzler hätten werden können. Der letzte deutsche Regierungschef, bei dem
daheim die Gartenzwerge in Reih und Glied standen, war Kohl. Seine Frau hat
sich danach umgebracht.
Chinas Kommunistische Partei und die evangelische Kirche in Deutschland
tagen. Was können die Chinesen von der Kirche lernen?
Zur Klärung dieser Frage haben beide einen gemeinsamen Ausschuss gebildet.
Er nennt sich „Die Grünen“ und wird gleichberechtigt von EKD-Präses
Göring-Eckardt und einem Veteranen des maoistischen „Kommunistischen
Bundes“ repräsentiert.
Peng Liyuan, Chinas neue First Lady, singt im Sopran. Sollte Merkels
Ehemann auch eine Platte aufnehmen?
Er hat doch schon eine Dicke bei sich aufgenommen. Okay, der Kalauer ist
fast so platt wie die Texte von Peng Liyuan: „Wer hat uns befreit? Der
Stern der Kommunistischen Partei! Wer baut unsere Straßen und Brücken? Die
Volksbefreiungsarmee!“ Nun singt sie weniger, was damit zu tun haben mag,
dass den Chinesen künstlerisch ambitionierte First Ladies seit Maos letzter
Gattin suspekt sein könnten: Die Schauspielerin Jiang terrorisierte mit
ihrer „Viererbande“ das Land. Nee, ich finde Professor Sauers würdevolle
Abwesenheit einen angenehmen Gegenentwurf zu dem vorangegangenen
Doris-Hillu-Gedöns.
13,5 Milliarden Euro Kürzungen sieht das Sparpaket der griechischen
Regierung vor. Wie viel geht da noch?
Wenn ich mir da von hier aus ein Urteil erlaubte, wäre ich für viele
Griechen das, was die Opposition der Regierung in der Debatte vorwarf: „Ihr
seid Merkelisten!“ Wir machen uns da arg unbeliebt und führen gleichzeitig
vor, wie man bei Hochkonjunktur und besten Wirtschaftsdaten und
Steuerüberschüssen anderen das Sparen überlässt. Die Prognosen, wonach
Griechenland „in drei Monaten aus dem Euro stürzt“ sind inzwischen zwei
Jahre alt. Es ist ein großes Verdienst der Bundesregierung, die Geier ins
Koma gelangweilt zu haben. Es ist ihre Schande, selbst keinerlei
Konsequenzen gezogen zu haben.
Beate Zschäpe und vier NSU-Unterstützer sind angeklagt. Wer wurde von der
Bundesanwaltschaft vergessen?
Unterwegs war Ehrgeiz spürbar, dringendst personelle Zusammenhänge zur NPD
zu ermitteln. Motto: Wir haben beim Parteiverbot versagt, dann machen wir
es eben so rum. Nun sagt der Generalbundesanwalt, es gebe „keine Belege für
Verflechtungen mit anderen Gruppen“.
Der Bundestag hat das Betreuungsgeld beschlossen und die Praxisgebühr
abgeschafft. Was wird der nächste große Wurf?
Rot-Grün will den Hoteliers die ermäßigte Mehrwertsteuer wieder abknöpfen,
Seehofer will die Studiengebühren in Bayern abschaffen, und unterm Strich
bleibt eine Regierung, von der man fragen wird: Hat es Karl den Großen je
gegeben? Oder Bielefeld? Oder diese Legislaturperiode? Das Stärkste an
dieser Koalition war der Cast: Eine FDJ-Sekretärin, ein Rollifahrer, ein
Vietnamese und ein Schwuler. Was hilft das, wenn die vier Jahre Mikado
spielen. Die Chance für 2013 hat, wer einen Gestaltungsvorschlag mitbringt.
Die Kastelruther Spatzen sollen die Instrumente zu ihren Songs gar nicht
selbst eingespielt haben. Damit sind sie sozusagen die Milli Vanilli der
Volksmusik. Welche Politiker nutzen auch nur Playback?
Großes Verständnis für die Spastelruther Katzen. Ich würde so einen Müll
auch nicht selber spielen wollen. Der Vergleich trifft wohl auf Westerwelle
zu, der 15 Jahre Anlauf nahm mit dem Mantra „Steuern runter“ und dann live
null lieferte.
Und was machen die Borussen?
Halten weiter die Mobiltelefonnummer von Keeper Roman Weidenfeller geheim.
Klappt, Löw ruft nie an. FRAGEN: LIT
11 Nov 2012
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
Barack Obama
Küppersbusch
Küppersbusch
Küppersbusch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Ein paar Dänen wählen Günter Grass zum „Europäer des Jahres“, die Deuts…
Bank ist lieb, aber doof und Schalker dürfen beim BVB-Training zugucken.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Der Musikantenstadl gehört vor Gericht, die NPD sollte endlich still sein,
die FDP baut aus der Energiewende eine Edelboutique.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Baden-Baden und Griechenland kämpfen um Rentner, Nicolas Sarkozy sorgt für
beste Unterhaltung und Thomas Gottschalk hat da noch so einen Vetrag.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Viele Küsse für einen gestürzten Geheimdienstler, Partyspaß mit dem
Bundesverfassungsgericht und den Frauen der Medienhimmel.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Warum Tote bei der FDP eine Chance haben und Michael Ballack ein
Missverständnis in Stollenschuhen ist.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Oskar Lafontaine und Til Schweiger haben einiges gemein, endlich gibt es
ein weiteres Mahnmal – und „Mein Kampf“ kann ruhig ein „Vorbehaltsbuch�…
werden.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Deutschland fehlt ein Ballverwaltungsamt, in Bayern droht ein
Horst-Case-Szenario und die Horn- auf der Netzhaut kann sich ein wenig
zurückbilden.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Personalisierter Kaffee, „Blackpetering“ als neuer Trend, und beim Streit
Altmaier vs. Rösler gewinnen die Grünen.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Stresstests allerorten: bei Banken und AKWs, Peer Steinbrücks
Nebeneinkünften und Kurt Becks Interview.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.