| # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
| > Personalisierter Kaffee, „Blackpetering“ als neuer Trend, und beim Streit | |
| > Altmaier vs. Rösler gewinnen die Grünen. | |
| taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche? | |
| Friedrich Küppersbusch: Peinliche Starbucks-Ranschmeiße: „Warum wir Sie | |
| nach Ihrem Namen fragen? – Weil Ihr Getränk ganz persönlich für Sie | |
| zubereitet wird.“ | |
| Was wird besser in dieser? | |
| „Hildegard“ und „Wolf-Rüdiger“ schmeckten so lala. Ich versuche „Erh… | |
| Meister“ und „Atze Holtmannspötter“. Mal sehen! | |
| Das gebeutelte Griechenland wird von Merkel und Riexinger heimgesucht, die | |
| Europäische Union bekommt den Friedensnobelpreis. Ein guter Zeitpunkt für | |
| die Auszeichnung? | |
| Gut gezielt, mit Schrot geschossen. Jetzt geht es jedem ganz ausgezeichnet. | |
| Von Kohl bis zu Westerwelle, der aus unerfindlichen Gründen „stolz“ ist. | |
| Mag sein, dass auch ein Schwersteuropäer wie Jean-Claude Juncker aus der | |
| Nähe nicht nur den Charme hat, den Großen im Dienst der guten Sache den | |
| Ball durch die Hosenträger zu spielen. Und dass es unfair wäre, einen für | |
| viele auszuzeichnen. Doch nach der „EU“ kann der Friedensnobelpreis dann | |
| nächstes Mal auch gleich an den „Frieden“, ans „gute Wetter“ oder „f… | |
| alle“ verliehen werden. Es streut arg, und es wird schon viele Richtige | |
| treffen. | |
| Lothar Matthäus hat sein neues Buch präsentiert. Eines der Kapitel soll | |
| „Herz geht vor Gehirn“ heißen. Gibt es doch noch ehrliche Werbung? | |
| Das Fußballerbuch ist der Elfmeter des Papierkorbs: neun von zehn gehen | |
| rein. Lothar Matthäus sagt, er wolle in Deutschland so positiv gesehen | |
| werden wie im Ausland. Hinweis: Im Ausland schreibt er keine Bücher. Schwer | |
| lösbar, doch Hand aufs Hirn: Welche Weltklasseliteraten möchten wir mit 51 | |
| plötzlich Fußball spielen sehen? Die Stattfindekrankheit wird immer noch | |
| unterschätzt, und die Betroffenen erregen doch eher Mitgefühl. Viele werden | |
| flüchtig aufs Cover gucken und nicht schon wieder ein Guttenberg-Buch | |
| kaufen. | |
| Der Verfassungsschutz Thüringen muss die Datensammlung nach Berlin | |
| schicken. Ein besserer Ort für die „Geheimakten“? | |
| In Thüringen war Material meterweise geschreddert worden, wie anderswo | |
| auch. Nun gibt es Lamenti, weil Daten ungeschwärzt nach Berlin gehen. | |
| Vermutlich wäre die Empörung genauso groß, wenn sie geschwärzt kämen. Also, | |
| was soll’s? Wir sollten das Wort „blackpetering“ erfinden, damit die | |
| Verfahrensweisen der deutschen Sicherheitsdienste ein bisschen | |
| James-Bondmäßig schick aussehen. Die balgen sich um Schuldzuweisungen, an | |
| deren Ende eine Zentralisierung der Überwachung stehen soll. | |
| Die Stadt Wittenberg hat Pussy Riot für den Lutherpreis vorgeschlagen. Der | |
| Theologe Friedrich Schorlemmer ist dagegen. Er will sich für sie einsetzen, | |
| nicht jedoch „für den Scheißdreck, den sie gesungen haben“. Welchen Preis | |
| gibt’s für ihn? | |
| Lebenslange Versorgung mit leckerer „Der hat einen am Apfel Schorle“. | |
| Pfaffenfritz sagt: „Die Art ist nicht preiswürdig, und der Ort der Kritik | |
| ist geschmacklos, er ist verletzend und kontraproduktiv.“ Das dürfte exakt | |
| die Meinung der Amtskirche über Luthers Schändung der Kirchentür mit bösen | |
| Thesen gewesen sein. Unklar bleibt Schorle auch mit seiner Mahnung, Luther | |
| habe „nicht ’ficken‘ und ’Fotze‘ gesagt“. Ja das kann der Mann doch… | |
| nicht mehr nachholen! Und endlich schließt er vom Bandnamen auf | |
| „persönliche Vaginaprobleme“ – in der nächsten Folge erfahren wir, wen … | |
| damit meint. Dranbleiben! | |
| Altmaier und Rösler streiten über das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Wer | |
| gewinnt? | |
| Die Grünen. | |
| Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière referiert nächste Woche zum | |
| Thema „Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“. | |
| Brauchen wir mehr Kameradschaftlichkeit? | |
| Kurzes Referat: Der in Rede stehende Beitrag hieß „Wehrpflicht“ und wurde | |
| gerade abgeschafft. Der „Bürger in Uniform“ – eine Idee von de Maizières | |
| Vater unter anderem – sollte widerständig gegen blinden Gehorsam sein und | |
| natürlich alle Schichten der Gesellschaft in der Armee repräsentieren. | |
| Kurz: Eine Armee, die machtvoll wegläuft, wenn der Irrsinn wieder begänne. | |
| Gegen ein Bekenntnis „Der Baron hat uns da schlimmen Unsinn eingebrockt“ | |
| sind Sonntagsreden, bei allem Respekt, weiße Salbe. | |
| Der Literaturnobelpreis geht an den chinesischen Schriftsteller Mo Yan. | |
| Haben Sie schon mal von ihm gehört? | |
| Nee, deswegen ja. | |
| Und was machen die Borussen? | |
| In der zweiten Halbzeit des Irland-Länderspiels standen sieben Bayern auf | |
| dem Platz. Marco Reus und Marcel Schmelzer hatten zuvor den Sieg | |
| eingeleitet. Vielleicht denkt Löw, Hoeneß schaltet erst später ein. FRAGEN: | |
| JUM | |
| 14 Oct 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Friedrich Küppersbusch | |
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