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# taz.de -- Standard & Poors verurteilt: Agentur absolut abgestraft
> Erstmals verurteilen Richter Rating-Experten wegen einer falschen
> AAA-Note für Schrottpapiere. Das australische Bundesgericht gab einer
> Reihe von Investoren recht.
Bild: Das australische Bundesgericht entschied, dass Standard & Poors „irref�…
SYDNEY afp | Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s muss eine Reihe von
australischen Kleinstädten entschädigen, nachdem diese durch irreführende
Bewertungen der Agentur Millionen verloren hatten. Konkret ging es um
Papiere der Großbank ABN AMRO, die S&P mit der Bestnote AAA belegt hatte.
Das sei „irreführend und trügerisch“ gewesen, erklärte das australische
Bundesgericht am Montag. Die Richter verurteilten S&P, ABN AMRO sowie die
Firma LGFS, die den Gemeinden die Finanzprodukte verkauft hatte, zu einer
Entschädigungszahlung von 30 Millionen australischen Dollar (24 Millionen
Euro).
Ende 2006 hatten 13 australische Kleinstädte, die vor allem vom Bergbau und
der Landwirtschaft leben, zusammen rund 16 Millionen australische Dollar
investiert. Obwohl ihnen LGFS versichert hatte, dass das Verlustrisiko bei
weniger als einem Prozent liege, verloren sie letztlich mehr als 90 Prozent
ihres investierten Kapitals.
S&P, ABN AMRO und LGFS müssen den Gemeinden das verlorene Geld nun zu je
einem Drittel ersetzen und zusätzlich Zinsen zahlen. Die Entscheidung
dürfte weltweite Auswirkungen haben, am meisten womöglich in Europa und den
USA, sagte der Anwalt der Gemeinden, Piper Alderman.
Dort waren ähnliche Finanzprodukte im Wert von 2 Milliarden australischen
Dollar verkauft worden. Ratingagenturen könnten sich nicht länger hinter
einem Haftungsausschluss verstecken. S&P zeigte sich dagegen „enttäuscht“
und kündigte an, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen.
5 Nov 2012
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