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# taz.de -- Gefechte in Damaskus: Granaten auf Palast
> In der Nähe des syrischen Präsidentenpalastes sind Granaten
> eingeschlagen, drei Menschen starben. Der oppositionelle Syrische
> Nationalrat wählt eine neue Führung.
Bild: Ein Regierungssoldat im Damaszener Stadtteil Harsta
ISTANBUL/BEIRUT rtr/dpa/afp | Syrische Rebellen haben am Mittwoch in
Damaskus Granaten auf einen Palast von Präsident Baschar al-Assad gefeuert,
stattdessen aber ein überwiegend von Alawiten bewohntes Viertel getroffen.
Anwohner berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, schwere Geschosse
seien in den Stadtteil Messe 86 eingeschlagen.
In staatlichen Medien war von mindestens drei Todesopfern die Rede, sieben
Menschen seien verletzt worden. Die islamistische Rebellengruppe Löwen des
Islam erklärte, sie habe auf den Palast gezielt, ihn aber verfehlt. Ob sich
der Präsident zu dem Zeitpunkt in dem auf einer Anhöhe gelegenen Gebäude
aufhielt, ließ sich nicht feststellen.
„Dieser Einsatz ist eine Antwort auf die Massaker, die in unserer geliebten
Stadt verübt wurden“, erklärte die Rebellengruppe. Sie gab an, auch einen
Militärflughafen und ein Gebäude des Nachrichtendienstes in der Hauptstadt
Damaskus attackiert zu haben. „Rettungswagen sind im Einsatz“, berichtete
eine Anwohnerin von Messe 86.
Bei einem Bombenanschlag sei zudem ein Richter getötet worden, berichtete
das staatliche Fernsehen. Ein Sprengsatz sei unter seinem Auto detoniert.
Bei Gefechten in der Nähe eines Palästinenserlagers bei Damaskus töteten
Rebellen nach Oppositionsangaben zehn Angehörige der Volksfront für die
Befreiung Palästinas-Generalkommando (PFLP-GC). Diese palästinensische
Splittergruppe unterstützt Assad. Eine unabhängige Bestätigung für die
Angriffe gab es nicht. Die meisten ausländischen Journalisten wurden
ausgewiesen.
## Nationalrat wählt neue Führung
Um Einigkeit im Widerstand gegen Assads Führung bemühte sich der Syrische
Nationalrat, die größte Oppositionsgruppe, in Katar. Dort sollte noch am
Mittwoch eine neue Führung gewählt werden. Für Donnerstag ist ein Treffen
mit anderen Oppositionsgruppen geplant, um eine aus 50 Personen bestehende
Gruppe zu küren, die später eine Übergangsregierung wählen und mit dem
militärischen Teil des Widerstandes zusammenarbeiten soll.
Westliche Staaten beklagen seit längerem die Zersplitterung der syrischen
Opposition. Großbritannien kündigte an, Gespräche mit deren militärischer
Seite aufnehmen zu wollen und ihre Einheit zu stärken. Deutschland stockt
die humanitäre Hilfe für die Opfer des Konfliktes um zwölf Millionen Euro
auf. In dem seit 19 Monaten währenden Aufstand gegen die mehr als
40-jährige Herrschaft des Assad-Clans kamen rund 32.000 Menschen ums Leben.
## Briten wollen reden
Die britische Regierung plant Gespräche mit bewaffneten Rebellengruppen in
Syrien. Die Regierung habe grünes Licht zur Aufnahme von Kontakten mit
Vertretern der bewaffneten Gruppen erteilt, erklärte das Büro von
Premierminister David Cameron am Mittwoch. Aus Regierungskreisen
verlautete, dabei gehe es um einen politischen Dialog, nicht um
Waffenlieferungen.
Cameron besuchte am Mittwoch ein Lager für syrische Flüchtlinge im Norden
Jordaniens. Großbritannien kündigte eine Erhöhung seiner Hilfen für
syrische Flüchtlinge um umgerechnet 17,5 Millionen auf mehr als 62
Millionen Euro an. Dem Fernsehsender Al Arabija sagte Cameron, er würde
sich für freies Geleit für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad
einsetzen, wenn dies ein Ende des blutigen Konflikts in Syrien herbeiführen
könne.
7 Nov 2012
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