# taz.de -- Kommentar Ikea-Ansiedlung: Versuchskaninchen Altona | |
> Nachdem der multinationale Möbelkonzern auf die Hinhalte-Taktik gesetzt | |
> hat, macht er jetzt klar, dass Ikea Altona ein windiges Experiment | |
> bleibt. | |
Bild: Kreuzfahrtschiff mitten in Altona: Der neue City-Ikea. | |
Bislang hat Ikea mit seinem Lieferkonzept für Altona auf die | |
Hinhalte-Taktik gesetzt. Jetzt, wo alles unter Dach und Fach ist und die | |
Bauarbeiten beginnen, lässt der Konzern durchsickern, dass für ihn nichts | |
weiter dahinter steckt als ein windiges Experiment. | |
Den Gegnern der Ikea-Ansiedlung in Altona bleibt mittlerweile nur noch, zu | |
hoffen, dass genau das eintritt, was sie immer befürchtet haben: Ein so | |
großes Verkehrschaos, dass es nicht nur auf Kosten der Lebensqualität im | |
ohnehin schon vom Autoverkehr belasteten Stadtteil geht, sondern auch die | |
Kunden des Einrichtungskonzerns abschreckt. | |
Ein Zugeständnis wäre es gewesen, den Möbel-Lieferservice kostenlos | |
anzubieten. Weil Ikea darauf verzichtet, werden Kunden überlegen, ob sie | |
nicht doch ins Auto steigen. | |
Auf die Beförderungsbestimmungen des HVV scheint Ikea jedenfalls weniger | |
Einfluss zu haben als auf die politischen Entscheidungen der | |
Bezirkspolitiker und des Senats, wenn es darum geht, den öffentlichen Raum | |
in Beschlag zu nehmen und dabei noch finanziell begünstigt zu werden. Denn | |
für Ikea Altona sind alle Parteien, mit Ausnahme der Linken, in die Bresche | |
gesprungen. | |
Ikea ist selbstbewusst. Altona ist für den multinationalen Player nicht | |
mehr und nicht weniger als ein Versuchskaninchen. | |
13 Nov 2012 | |
## AUTOREN | |
Lena Kaiser | |
## TAGS | |
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