| # taz.de -- Wahl in Ghana: Kontinuität in Westafrikas Musterland | |
| > Bei den Wahlen scheitert Oppositionschef Nana Akufo-Addo erneut. Der erst | |
| > kürzlich zum Präsidenten aufgestiegene Mahama wird knapp im Amt | |
| > bestätigt. | |
| Bild: Freude über die Wiederwahl John Dramani Mahamas. | |
| BAMAKO taz | Das Wahlergebnis ist knapp, aber eindeutig. Mit 50,7 Prozent | |
| ist John Dramani Mahama zum Präsidenten von Ghana gewählt worden. So hat es | |
| die Wahlkommission (EC) am späten Sonntagabend bekannt gegeben. Der | |
| Nationale Demokratie-Kongress (NDC), Mahamas Partei, jubelt, denn zum | |
| zweiten Mal in Folge und mit zwei unterschiedlichen Kandidaten ist es ihm | |
| gelungen, das höchste Amt im Staat zu besetzen. | |
| Neben der Freude über den Sieg fordert Mahama nun eins: Die übrigen | |
| Parteien mögen die Entscheidung der Wähler – die Wahlbeteiligung lag bei | |
| mehr als 79 Prozent – respektieren. | |
| Eine völlig unmögliche Forderung, finden die größte Oppositionspartei, die | |
| Neue Patriotische Partei (NPP), und ihr Spitzenkandidat Nana Akufo-Addo | |
| (47,7 Prozent). Ihrer Meinung nach ist es bei den Wahlen nicht mit rechten | |
| Dingen zugegangen und hätten Mitarbeiter der Wahlkommission überall im Land | |
| Ergebnisse zugunsten des NDC gefälscht. Zu diesem Ergebnis kommt Kwadwo | |
| Owusu Afriyie, NPP-Generalsekretär. Am heutigen Dienstag soll es nun ein | |
| Treffen geben, denn akzeptiert werden könnten diese Ergebnisse auf keinen | |
| Fall, sagt er. Im Gegenteil: In einer Pressekonferenz am Wochenende | |
| erklärte die NPP Spitzenkandidat Nana Akufo-Addo schon selbst zum Sieger. | |
| Doch die NPP ist offenbar die einzige Partei, die Unregelmäßigkeiten in | |
| großem Stil festgestellt hat. Probleme hatte es am Wahltag allerdings | |
| gegeben. Ghana hatte dieses Jahr eine biometrische Wählererfassung | |
| eingeführt, und für die Abstimmung war der elektronische Fingerabdruck | |
| nötig. Doch längst nicht alle Lesegeräte funktionierten. Deshalb wurden | |
| nach dem Freitag die Wahllokale auch am Samstag noch einmal geöffnet. | |
| Teilweise soll dies nach Informationen der Wahlbeobachter der | |
| Regionalorganisation Ecowas (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) in | |
| einigen Wahllokalen zu Frust geführt haben. Das ist aber auch das Einzige, | |
| was Beobachter bemängeln. Ecowas-Chefbeobachter Olusegun Obsanjo, Nigerias | |
| Expräsident, lobte die Wahlen als transparent und friedlich. | |
| Für Nana Akufo-Addo dürften sie nun allerdings sein politisches Ende | |
| bedeuten. Akufo-Addo ist bereits 68 und hat nun zum zweiten Mal verloren – | |
| vor vier Jahren noch in der Stichwahl gegen den im Juli verstorbenen John | |
| Atta Mills. „Ob er sich das irgendwann eingestehen kann?“, fragt der | |
| Onlinenachrichtendienst GhanaWeb. | |
| 10 Dec 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Katrin Gänsler | |
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