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# taz.de -- Streit der Woche: Angst vor dem Weltuntergang?
> Am 21. Dezember soll die Welt wieder mal untergehen. Selbst wenn wir
> diesen Termin überleben: Das Ende ist nahe, glauben manche.
Bild: Wie ist es um den blauen Planeten bestellt?
Vom Weltuntergang steht im Maya-Kalender allerdings nichts. Das Ende der
Epoche ist durch das Zahlensystem vorgegeben und somit vergleichbar mit
einem Tausendersprung der Jahreszahl im römischen Kalender. Wir könnten
also aufatmen.
Aber dennoch: Weltuntergangsgläubige pilgern in Scharen in ein kleines
französisches Dorf, das sie als sicher erachten. Oder fliehen mit viel
Wodka in einen Bunker. In Mitteleuropa sind Bunkerplätze gar ausgebucht,
kann man von Wimdu erfahren, einem Online-Portal für Privatunterkünfte.
Das Ende der Welt erscheint vielen so real, dass sich der russische
Zivilschutzminister Wladimir Putschkow gezwungen sah, den bevorstehenden
Weltuntergang zu dementieren. Die Meldung schaffte es immerhin auf die
Titelseite der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta". Wsewolod Tschaplin,
Erzpriester der russisch-orthodoxen Kirche, stellte fest: "Das Ende der
Welt wird natürlich kommen, und das kann zu jedem beliebigen Moment
geschehen." Am 21. Dezember sei der letzte Tag allerdings auch nicht
wahrscheinlicher, als an allen anderen Tagen.
## Werben mit dem Weltuntergang
Alles andere als ernsthaft beschäftigt sich hingegen die australischen
Premierministerin Julia Gillard mit der Möglichkeit einer Apokalypse: In
einer satirischen Videobotschaft kündigte sie an, bis zum bevorstehenden
Ende für ihre australischen Mitbürger kämpfen zu wollen. Und auf auf einer
Website des Kanadischen Autohändlers Humberview zeigt ein digitales
Ziffernblatt die verbleibende Zeit bis zum Weltuntergang an. Die Firma
wirbt augenzwinkernd mit dem Slogen „If the world ends, you don't pay“.
Maya-Kalender hin oder her: Ist die Erde nicht einigen realen Bedrohungen
ausgesetzt? Fukushima ist gar nicht so lange her, am Weltklimagipfel in
Doha wurde die Klimaerwärmung selbstverständlich nicht gestoppt und das Eis
in der Arktis schmilzt munter weiter. Der Meeresspiegel steigt sogar um 60
Prozent schneller als noch 2007 vom Weltklimarat errechnet wurde, behaupten
Wissenschaftler vom britischen Institute of Physics. Vielleicht ist das
Ende der Welt also doch gar nicht so weit weg.
Ob er nun also eintritt oder nicht, am Weltuntergang kommt man zur Zeit
schwer vorbei. Und was sagen Sie?
Müssen wir uns vor dem Weltuntergang fürchten?
Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten
Kommentaren ein oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom
15./16. Dezember. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit
dem Namen und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein.
Oder schicken Sie uns bis Mittwochmittag eine Mail an: [1][[email protected]]
11 Dec 2012
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## AUTOREN
Andreas Kiener
## TAGS
Russland
Maya
Zivilschutz
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