# taz.de -- Opposition in Syrien: Unterstützung für Assad-Gegner | |
> Westliche und arabische Staaten erkennen das neue syrische | |
> Oppositionsbündnis an. Es häufen sich Berichte über ein Massaker an | |
> alawitischen Zivilisten. | |
Bild: Kinder in einem Flüchtlingslager in dem syrischen Dorf Atmeh | |
MARRAKESCH/BERLIN rtr/taz | In einer bislang beispiellosen Demonstration | |
internationaler Solidarität mit der syrischen Opposition haben sich | |
zahlreiche westliche und arabische Länder auf die Seite der Gegner von | |
Präsident Baschar al-Assad gestellt. Auf einer Konferenz der „Freunde | |
Syriens“ in Marrakesch haben die 114 Teilnehmerstaaten die kürzlich | |
gebildete Nationale Koalition als „legitime Vertreterin des syrischen | |
Volks“ und Dachorganisation der Opposition offiziell anerkannt. | |
Assad wird in der Erklärung aufgerufen, Platz für einen politischen | |
Übergang zu machen. Die Konferenzteilnehmer folgten mit der offiziellen | |
Anerkennung des Oppositionsbündnisses dem Beispiel der USA, Frankreichs, | |
Großbritanniens, der Türkei und der Golfstaaten. Nicht zu den Teilnehmern | |
zählten Assads traditioneller Verbündeter Iran sowie die beiden | |
UN-Vetomächte Russland und China. | |
In der Abschlusserklärung wird auf eine mögliche Bewaffnung der | |
Aufständischen nicht eingegangen. Frankreich betonte am Mittwoch, den | |
Rebellen zunächst keine Waffen liefern zu wollen. „Wir werden sehen, was | |
die kommenden Monate bringen“, fügte Außenminister Laurent Fabius hinzu. | |
Ein Diplomat sagte, die Teilnehmer der Konferenz seien sich einig, dass das | |
syrische Volk das Recht auf Verteidigung gegen „das brutale Regime von | |
Baschar al-Assad“ habe. Ein weiterer Diplomat betonte zudem, die westlichen | |
Mächte hätten nichts ausgeschlossen. Sie wollten aber wissen, an wen Waffen | |
geliefert würden. | |
## 300 Menschen massakriert | |
Laut BBC soll es Berichten aus Syrien zufolge in dem Dorf Akrab in der Nähe | |
von Hama zu einem Massaker an bis zu 300 alawitischen Zivilisten gekommen | |
sein. Der alawitischen Religionsgemeinschaft gehören auch Präsident Assad | |
und zahlreiche Regierungsmitglieder an. | |
Ein Video, das von oppositionellen Aktivisten ins Internet gestellt wurde, | |
zeigt angeblich einen alawitischen Jungen, der beschreibt, wie Angehörige | |
der regimetreuen Schabiha-Miliz ein Gebäude zerstörten, in dem die | |
Zivilisten als Geiseln gehalten worden seien. Nach Angaben von Aktivisten | |
wurde das Haus von der Freien Syrischen Armee belagert. Dieser Darstellung | |
zufolge war eine Gruppe von Notablen aus dem Dorf zu Verhandlungen über die | |
Freilassung der Geiseln und die Aufgabe der Milizionäre in das Gebäude | |
geschickt worden. Sie seien jedoch getötet worden. Als die Gefangenen | |
versucht hätten zu fliehen, hätten die Milizionäre Granaten auf sie | |
geworfen. Anschließend hätten sie das Gebäude in die Luft gesprengt und | |
seien entkommen. | |
Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte | |
sprach von 125 bis 150 Toten. In einer Erklärung hieß es, die Gruppe habe | |
„eine Reihe widersprüchlicher Berichte über die Ereignisses in dem Dorf | |
Akrab“ erhalten. Dazu zählten Berichte von Explosionen vor Häusern, die | |
Alawiten gehören, sowie Angaben, nach denen Rebellen versucht hätten, die | |
Gefangenen zu befreien und dabei mehrere Explosionen ausgelöst hätten. Die | |
Angaben waren von unabhängiger Seite allerdings nicht zu bestätigen. | |
12 Dec 2012 | |
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