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# taz.de -- 17. Spieltag Fußball-Bundesliga: Knappe Rettung für Werder
> Während Dortmund souverän gegen Hoffenheim gewinnt, rettet Bremen nur ein
> Abseitstor vor einer unverdienten Niederlage.
Bild: Trotzdem verloren: Hoffenheims Matthieu Delpierre kriegt die Beine wesent…
SINSHEIM/BREMEN dpa | Double-Gewinner Borussia Dortmund hat die
Bundesliga-Hinrunde versöhnlich beendet - für die TSG 1899 Hoffenheim geht
der Fußball-Albtraum weiter. Nach dem 1:3 (1:1) am Sonntag gegen den
deutschen Meister hat Interimscoach Frank Kramer schlechte Karten. Andreas
Müller sagte nach der sechsten Niederlage der Kraichgauer hintereinander,
dass er Gespräche mit Trainerkandidaten führe. Das sei völlig normal in
dieser Situation. „Wir werden das nicht auf die lange Bank schieben“, sagte
Müller. „Ich kann nur sagen, dass wir das in zwei, drei Tagen entscheiden.“
Als möglicher Nachfolger Kramers gilt Marco Kurz, zuletzt beim 1. FC
Kaiserslautern am Ball.
Der BVB durfte nach zuletzt drei sieglosen Spielen noch einmal jubeln. Als
Tabellendritter liegt die Mannschaft zwölf Punkte hinter Spitzenreiter und
Rekordmeister Bayern München. „Es war wichtig, mit drei Punkten aus der
Hinrunde rauszugehen“, sagte Nationalspieler Mats Hummels, der am Sonntag
seinen 24. Geburtstag feierte.
„30 Punkte ist eine gute Basis für die Rückrunde. Im Vergleich dazu waren
es im Vorjahr 34, das ist auch nicht so dramatisch viel mehr“, sagte
Trainer Jürgen Klopp. Für seine Mannschaft geht es im DFB-Pokal vor
Weihnachten am Mittwoch noch gegen Hannover 96. „Wir werden anders dastehen
müssen – und das werden wir auch“, sagte Klopp, der mit der Leistung seiner
Mannschaft vor allem vor der Pause überhaupt nicht zufrieden war. „Man hat
richtig gemerkt, wie wir uns selber eingelullt haben. Aber wir haben uns am
eigenen Schopf aus der Scheiße gezogen.“
Mario Götze (26. Minute), Kevin Großkreutz (58.) und Robert Lewandowski
(66.) trafen vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Sinsheimer
Rhein-Neckar-Arena für die Gäste. Sven Schipplock (35.) erzielten den
zwischenzeitlichen Ausgleich für die Hoffenheimer, die erstmals in ihrer
Vereinsgeschichte vier Heimniederlagen am Stück kassierten. Nach der
schlechtesten Halbserie der viereinhalbjährigen Bundesliga-Geschichte
überwintert die TSG auf dem Relegationsplatz.
„Heute darf man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn heute hat sie
alles gegeben“, sagte Kramer. Der Interims-Coach brachte in seinem zweiten
Spiel mit Tobias Weis, Schipplock und Stephan Schröck drei neue Spieler.
Vor dem Anpfiff zeigten die TSG-Spieler den Fans ein Plakat: „Aufholjagd!
Wir zählen auf euch!“
Man solle es ihm nachsehen, dass er auf dieses Thema nicht eingehen wolle,
sagte Kramer zu seiner Situation. „Es geht darum, was ist das Beste für die
Mannschaft, für den ganzen Verein, wie kommen wir aus dieser Situation
raus.“ Es gehe es jetzt darum, einfach zu beraten. „Ob das ich bin oder
jemand anders“, das sei egal. „Wir haben ganz klar festgelegt, dass wir uns
nach dem Dortmund-Spiel zusammensetzten und das Ganze besprechen. Sonntag
danach ist nicht fünf Minuten nach dem Spiel.“
## Nürnberg ohne Auswärtssieg bei Werder
Ein Abseitstor hat den 1. FC Nürnberg um den ersten Bundesliga-Auswärtssieg
seit drei Monaten gebracht. Beim 1:1 (0:0) in Bremen fälschte
Werder-Stürmer Nils Petersen in der 88. Minute aus Abseitsposition einen
Schuss von Kevin de Bruyne ins Netz ab. Erst sechs Minuten zuvor waren die
Franken zum Hinrunden-Abschluss durch Timo Gebhart in Führung gegangen. Bis
dahin bewahrte die Gäste gleich dreimal das Torgestänge vor einem Gegentor.
Mit 20 Punkten hat der Altmeister nun acht Zähler Vorsprung auf
Relegationsplatz 16. Werder steht mit jetzt 22 Punkten auf Rang zwölf und
konnte nicht näher an die Europapokalplätze heranrücken.
Die zuletzt unkonstanten Gastgeber übernahmen vom Anpfiff weg die
Initiative und erarbeiteten sich genügend Chancen, um schon vor der Pause
in Führung zu gehen. Die Nürnberger bewiesen ihrerseits unfreiwillig, warum
sie aus den vorangegangenen sechs Auswärtsspielen nur einen Punkt
mitnahmen. Einzig Torhüter Raphael Schäfer präsentierte sich bei seinem
200. Bundesligaspiel für Nürnberg in guter Form und verhinderte die
eigentlich fällige Führung für Werder.
Vor allem der emsige de Bruyne stiftete Unruhe. Nach acht Minuten lenkte
Schäfer einen Schuss des 21-jährigen Belgiers an den Pfosten des langen
Ecks, wo zwei Bremer verpassten. Bei einem Kopfball von Per Nilsson auf das
eigene Tor (19.) reagierte Schäfer stark, ebenso erneut gegen de Bruyne,
der aus Nahdistanz noch bedrängt wurde (34.). Vorgelegt hatte Aaron Hunt -
der Offensivmann war nach überstandenen Wadenproblemen für Clemens Fritz
ins Team gerückt und übernahm von diesem auch gleich die Kapitänsbinde.
Obwohl Nürnbergs Trainer Dieter Hecking noch kurz vor dem Anpfiff die
zuletzt daheim gezeigte Konsequenz angemahnt hatte, traten seine
Schützlinge erst in der 37. Minute offensiv erstmals nennenswert in Aktion:
Javier Pinola scheiterte mit einem abgefälschten Schuss an Torhüter
Sebastian Mielitz. Sekunden zuvor traf Marko Arnautovic nach Flanke von de
Bruyne in bester Position den Ball nicht. Der Österreicher sah zudem seine
fünfte Gelbe Karte und fehlt Werder beim Rückrundenstart am 19. Januar
daheim gegen Meister Borussia Dortmund.
Nach zuletzt zwei Erfolgen in Bremen hatten die Gäste nach dem Wechsel ihre
bis dahin beste Chance zur Führung. Feulner scheiterte mit seinem Kopfball
aus spitzem Winkel an Mielitz (53.). Der eingewechselte Robert Mak verzog
kurz darauf aus 18 Metern (58.).
Nilsson hingegen brachte mit einer Rettungsaktion erneut das eigene Tor in
Gefahr (57.). Danach haderte Werder nach ruhigerem Start in Hälfte zwei
gleich zweimal: Nils Petersens Schuss touchierte die Latte (59.), de
Bruynes Versuch aus der Distanz den Pfosten (61.) - es waren schon die
Aluminiumtreffer zwei und drei in der Partie. Auf der anderen Seite
verhinderte Mielitz im Herauslaufen gegen Sebastian Polter sogar einen
Rückstand (72.). Gegen Gebharts überlegten Schlenzer war Mielitz machtlos,
doch am Ende hatten die Hausherren bei der Fehlentscheidung zum 1:1 das
Glück auf ihrer Seite.
16 Dec 2012
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