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# taz.de -- Steueraffäre der Deutschen Bank: Merkwürdiges Rechtsverständnis
> Nach seiner Telefonintervention ist der Chef der Deutschen Bank, Jürgen
> Fitschen, heftig in die Kritik geraten. Er soll dennoch Präsident des
> Bankenverbandes bleiben.
Bild: Co-Vorstandschef der Deutschen Bank: Jürgen Fitschen.
BERLIN/MÜNCHEN/DÜSSELDORF dapd/rtr | Der Bundesverband Deutscher Banken
(BdB) will den in die Kritik geratenen Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen
im nächsten Jahr weiterhin zum Verbandspräsidenten machen. BdB-Präsident
Andreas Schmitz sagte der Süddeutschen Zeitung, Fitschen werde wie
vorgesehen sein Nachfolger. Die Frage nach einem Abrücken von diesem Plan
stelle sich nicht. „Fitschen ist der Richtige an der Spitze des Verbandes.“
Am Wochenende war bekannt geworden, dass sich Fitschen in der vergangenen
Woche beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier über die
Steuerrazzia in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bank beschwert
hatte. Dafür erntete der Top-Banker auch scharfe Kritik von
Unionsfraktions-Vizechef Michael Meister und dem stellvertetenden
SPD-Fraktionschef Joachim Poß. Dagegen beteuerte Fitschen am Abend in
Essen, dass er es ernst meine mit dem versprochenen Kulturwandel in
Deutschlands größtem Geldhaus.
Derweil haben Spitzenpolitiker der SPD Fitschen den Verzicht auf den
Chefposten im Bankenverband nahegelegt. „Der Bankenverband muss wissen, von
wem er sich wie repräsentieren lassen möchte“, sagte der
rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) „Handelsblatt
Online“. Und Fitschen müsse „wissen, was in seiner Situation die
angemessene Reaktion ist“.
Hessens stellvertretender Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn hat den
Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, scharf
kritisiert. „Ich finde es unglaublich, dass ein gestandener Banker wie Herr
Fitschen auf die Idee kommt, sich bei der Politik über das Vorgehen von
Ermittlungsbehörden zu beschweren“, sagte der Justizminister der
Bild-Zeitung (Dienstagsausgabe) laut Vorabbericht. Deutschland sei ein
Rechtsstaat. „Hier steht das Recht auch über einem Herrn Fitschen und der
Deutschen Bank“, fügte der FDP-Politiker hinzu.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf
Stegner. „Dass der Chef der Deutschen Bank sich so eben mal beim hessischen
Ministerpräsidenten beschwert, weil die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit tut,
ohne Herrn Fitschen vorher um Erlaubnis gebeten zu haben, zeigt ein
merkwürdiges Rechtsstaatsverständnis“, sagte Stegner „Handelsblatt Online…
18 Dec 2012
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