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# taz.de -- Pakt für Patente: Neues Geld für Kodak
> Mehrere IT-Konzerne, darunter Apple, Samsung und Google, haben gemeinsam
> Kodak-Patente gekauft. Sie haben aus dem Patentkrieg gelernt.
Bild: Ein Pionier der Fotografie, auch der digitalen: Kodak.
ROCHESTER dpa | Es ist ein einzigartiger Pakt, der Klagen mit
Digitalfoto-Patenten von Kodak verhindern soll: Apple, Google, Samsung und
andere IT-Schwergewichte haben sie gemeinsam gekauft. Und der insolvente
Fotopionier bekam so 525 Millionen Dollar (rund 395 Millionen Euro)
zusammen. Damit kann Kodak Anfang 2013 das Insolvenzverfahren verlassen.
Kodak musste mindestens eine halbe Milliarde Dollar für die Patente
erzielen, damit die Banken das Geld für einen Neuanfang als
Druck-Spezialist freigeben.
Mit im Boot des Riesen-Konsortiums um den Patentverwerter Intellectual
Ventures sind auch Facebook, Microsoft, der Smartphone-Spezialist HTC, der
Blackberry-Anbieter RIM, eine Tochter des Online-Händlers Amazon, der
chinesische Netzausrüster Huawei, der Software-Spezialist Adobe und der
Kodak-Erzrivale Fujifilm. Das geht aus Unterlagen beim New Yorker
Insolvenzgericht hervor, das dem Deal noch zustimmen muss.
In Medienberichten hatte es schon zuletzt geheißen, die
Smartphone-Konkurrenten Apple und Google hätten sich zusammengetan, um die
Kodak-Patente vom Markt zu holen. Kodak hält als ein Pionier auch der
Digitalfotografie zahlreiche grundlegende Schutzrechte, die zur Waffe im
aktuellen Patentstreit der Mobilfunk-Branche werden könnten.
Das Unternehmen hatte sich deshalb einen hohen Erlös bei der Versteigerung
seiner Patente erhofft - beim insolventen kanadischen Netzausrüster Nortel
hatte die Rivalität von Apple und Google seinerzeit den Preis für den
Patentschatz bis auf 4,5 Milliarden Dollar hochgetrieben. Doch diesmal
zeigten sich die Smartphone-Streithähne zurückhaltend. Nach Beginn der
Auktion im Sommer wurde schnell klar, dass die von Kodak einst in Umlauf
gebrachten bis zu 2,6 Milliarden Dollar unerreichbar sind.
Mit dem Verkauf der Patente würden auch die laufenden Klagen
zurückgenommen, teilte Kodak mit. Der Fotopionier hatte kurz vor dem
Insolvenzantrag im Januar nahezu alle Smartphone-Anbieter mit dem Vorwurf
von Patentverletzungen verklagt.
Kodak ist im Insolvenzverfahren drastisch geschrumpft. Das traditionsreiche
Fotogeschäft blieb dabei weitgehend auf der Strecke. Kodak hatte seit dem
19. Jahrhundert die klassische Fotografie maßgeblich geprägt. Das
Unternehmen klammerte sich in Zeiten digitaler Bilder allerdings zu lange
an alte Geschäftsmodelle und musste nach hohen Verlusten Insolvenz
anmelden.
20 Dec 2012
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