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# taz.de -- Ermittlungen im Kirch-Prozess: Neue Razzia bei der Deutschen Bank
> Im Zusammenhang mit dem Kirch-Prozess kam es der Deutschen Bank zu einer
> weiteren Durchsuchung. Das Kreditinstitut fühlt sich ungerecht behandelt.
Bild: Ein wenig zuversichtlicher Rolf Breuer.
MÜNCHEN/FRANKFURT/M. dpa | Die Deutsche Bank ist erneut von der
Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Nur eine Woche nach der Steuer-Razzia
durchforsteten Ermittler die Bankzentrale in Frankfurt am Main am Mittwoch
wegen eines möglichen Betrugsversuchs im Kirch-Prozess. Dabei seien
Unterlagen sichergestellt worden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas
Steinkraus-Koch am Donnerstag in München.
Das seit einem Jahr laufende Ermittlungsverfahren richtet sich gegen die
früheren Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann und Rolf Breuer, den
ehemaligen Aufsichtsratschef Clemens Börsig und den einstigen
Personalvorstand Tessen von Heydebreck.
Die Münchner Justiz verdächtigt sie, im Schadenersatzprozess der
Insolvenzverwalter und Erben des Medienunternehmers Leo Kirch gegen die
Deutsche Bank falsch ausgesagt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte die
Deutsche Bank deshalb im November 2011 schon einmal durchsucht.
Das Oberlandesgericht München hatte die Deutsche Bank am vergangenen
Freitag grundsätzlich zu Schadenersatz an die Kirch-Erben verurteilt und
eine Zahlung zwischen 120 Millionen und 1,5 Milliarden Euro in Aussicht
gestellt. Steinkraus-Koch erklärte, die Staatsanwaltschaft wolle jetzt
feststellen, wie sich die vier Beschuldigten auf ihre Zeugenaussagen
vorbereitet hatten und wie sich die Deutsche Bank verhalten habe. Die
Staatsanwaltschaft vermute Absprachen untereinander, hieß es aus
Bankkreisen.
Ein Schluss des Ermittlungsverfahrens ist nicht in Sicht. Der Kreis der
Beschuldigten sei unverändert, jetzt würden die Unterlagen ausgewertet,
sagte der Staatsanwalt. Die Bank bestätigte die Durchsuchungen. Man sei
weiterhin überzeugt, dass sich die Vorwürfe als unbegründet erweisen
werden, sagte ein Bank-Sprecher.
## Mitarbeiter aus U-Haft entlassen
Derweil kommen die wegen der Steuerhinterzeihungsaffäre beschuldigten
Mitarbeiter des Konzerns aus der Untersuchungshaft frei. „Die drei noch
inhaftierten Beschuldigten werden heute noch entlassen“, sagte der Sprecher
der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Günter Wittig, am Donnerstag.
Der Haftgrund der Verdunklungsgefahr sei entfallen. Das könnte bedeuten,
dass die Ermittler alle Beweise gesichert haben. Denkbar ist auch eine
umfassende Aussage des Beschuldigten. Ursprünglich waren gegen fünf
Mitarbeiter des Instituts Haftbefehle wegen des Verdachts der Geldwäsche
beziehungsweise der versuchten Strafvereitelung ergangen.
20 Dec 2012
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