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# taz.de -- Spieleplattform Steam für Linux geöffnet: Mehr zocken mit Linux
> Die Spieleplattform Steam gibt es nun auch für Linux. Das könnte dem
> freien Betriebssystem zu mehr Nutzern verhelfen – und zu besseren
> Grafiktreibern.
Bild: Trotzdem nicht auf Linux spielbar: Counterstrike.
BERLIN taz | Linux und Computerspiele – das sind zwei Welten, die man in
der Vergangenheit eher nicht miteinander in Verbindung brachte. Doch jetzt
hat der Spieleproduzent Valve sein System „Steam” [1][für Linux angepasst]
und könnte damit dem freien Betriebssystem einen unerwarteten Schub
verpassen.
Über Steam können zahlreiche Spiele gekauft und heruntergeladen werden.
Ähnlich wie bei einem App-Store kann der Spieler über das Programm in einer
Auswahl von mehreren Tausend Spielen suchen. Valve vertreibt über Steam
seine eigenen Spiele, aber das System wird auch von zahlreichen anderen
Spieleherstellern genutzt. Schätzungen gehen davon aus, dass über die
Hälfte aller Verkäufe von PC-Spielen über Steam abgewickelt werden.
Im Juli erklärte Valve-Chef Gabe Newell [2][in einem Interview] mit dem
Onlinemagazin Venturebeat, warum seine Firma künftig auch auf Linux setzt.
Der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter äußerte heftige Kritik am neuen Windows
8. Das System sei „eine Katastrophe für alle im PC-Bereich“. Was den
Valve-Chef so zur Rage brachte: Microsoft führt mit Windows 8 selbst einen
App-Store ein, der Systemen wie Steam Konkurrenz macht. Die Befürchtung
mancher: Microsoft könnte langfristig, ähnlich wie Apple das bereits heute
auf iPhones und iPads macht, die Installation von Programmen aus anderen
Quellen einschränken oder komplett unterbinden.
Seit Anfang November konnten ausgewählte Nutzer eine Testversion von Steam
unter Linux installieren, nun öffnet Valve den Beta-Test für alle. Aktuell
stehen 40 Spiele zur Verfügung. Kostenlos kann bislang der Ego-Shooter Team
Fortress 2 gespielt werden, bekannt ist weiterhin, dass Valve intern an
einer Linux-Version seines Top-Titels „Left 4 Dead 2“ arbeitet, ebenfalls
ein Ego-Shooter. Daneben findet man eine Reihe von Indie-Games, die zum
Großteil auch schon vorher über andere Kanäle für Linux verfügbar waren,
etwa das preisgekrönte Puzzlespiel „World of Goo“.
Steam könnte dem Linux-Desktop den lange erhofften Schub bringen. Das freie
System wird zwar oft gelobt, doch bemängelt wird immer wieder das
mangelhafte Angebot an Spielen. Viele Linux-Anwender haben auf ihrem PC
parallel ein Windows-System ausschließlich für Computerspiele. „Unsere
Wahrnehmung ist, dass eines der großen Probleme, die Linux zurückhält, die
Abwesenheit von Spielen ist“, erklärte Valve-Chef Newell hierzu.
## Auch Nichtspieler profitieren
Der Erfolg der Strategie wird allerdings davon abhängen, wie viele
Spielehersteller Valve davon überzeugen kann, ihre Titel auf Linux zu
portieren. Denn ein Computerspiel läuft nicht automatisch auf verschiedenen
Betriebssystemen – der Programmcode muss hierfür erst angepasst werden. Der
Aufwand ist dabei sehr unterschiedlich. Einfacher ist es, wenn bereits bei
der Entwicklung eines Spiels darauf geachtet wird, dass es unter
unterschiedlichen Systemen lauffähig ist.
Profitieren könnten davon auch Linux-Anwender, die sich für Spiele
überhaupt nicht interessieren. Denn Valve hat dadurch ein Interesse daran,
dass die Leistung von Grafikkarten unter Linux verbessert wird. Hierzu
trafen sich etwa bereits Valve-Entwickler mit Programmierern von Intel, die
dort für die Entwicklung der Linux-Grafikkartentreiber zuständig sind.
Erste Änderungen, die die Geschwindigkeit der 3D-Grafik unter Linux
verbessern, flossen schon in die Intel-Treiber ein.
Künftig plant Valve neben der Linux-Version von Steam für Desktop-PCs auch,
eine Steam-Konsole zu produzieren und damit seine PC-Spiele ins Wohnzimmer
zu bringen. Branchenbeobachter vermuten: Die „Steam Box“ könnte als
Unterbau ebenfalls auf Linux setzen.
21 Dec 2012
## LINKS
[1] http://store.steampowered.com/browse/linux/
[2] http://venturebeat.com/2012/07/25/valves-gabe-newell-talks/
## AUTOREN
Hanno Böck
## TAGS
Linux
Computerspiel
Youtube
Insolvenz
PC
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