Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Montis Abschluss-Pressekonferenz: Italien ist über den Berg
> Italiens scheidender Ministerpräsident sieht sein Land auf einem guten
> Weg. Vielleicht macht er weiter. Berlusconis Äußerungen lassen ihn jedoch
> „ratlos“ zurück.
Bild: Salut für Senatoren auf dem Weg zu Mario Monti.
ROM afp | Der scheidende italienische Regierungschef Mario Monti hat am
Sonntag einen Plan für weitere Reformen in Italien und Europa angekündigt.
Er wolle ein Programm aufstellen, um „Italien zu verändern und Europa zu
reformieren“, sagte Monti am Sonntag vor Journalisten in Rom. Er werde
dabei bereits angegangene Reformen seiner Regierung aufgreifen und wolle so
verhindern, dass „gefährliche Schritte rückwärts“ gemacht würden.
Zur Frage, ob er nach den Neuwahlen im Februar erneut für das Amt des
Ministerpräsidenten zur Verfügung steht, äußerte sich Monti zunächst nicht.
Sein Programm sei „eine Agenda für ein gemeinsames Engagement, ein erster
Beitrag zu einer offenen Diskussion“. Für ihn sei das Wichtigste, „dass die
schweren Opfer, die die Italiener erbringen mussten, nicht verloren sind“.
Monti zeigte sich überzeugt, dass das hochverschuldete Italien die
Finanzkrise überwunden habe. Finanzhilfe von außen wie andere Eurostaaten
habe das Land dabei nicht benötigt.
Der parteilose Monti hatte die Regierung inmitten der Finanzkrise im
November 2011 vom damaligen Regierungschef Silvio Berlusconi übernommen. Am
Freitag hatte er wie angekündigt nach Verabschiedung des Haushalts 2013
seinen Rücktritt eingereicht. In Italien finden nun Neuwahlen am 24. und
25. Februar statt, bei denen auch der frühere Amtsinhaber Silvio Berlusconi
erneut antreten könnte.
Monti übte an diesem nun deutliche Kritik. Er sei angesichts der
widersprüchlichen Erklärungen Berlusconis „ratlos“. „Ich habe große
Probleme, seinen Gedankengängen zu folgen“, sagte der Noch-Regierungschef.
Schließlich habe Berlusconi seine Regierungsbilanz als „Katastrophe“
bezeichnet, aber ihn einige Tage zuvor aufgefordert, sich in einer neuen
Regierung an die Spitze einer gemäßigten Koalition zu stellen.
Monti selbst kann bei der Wahl direkt nicht als Spitzenkandidat nominiert
werden, da er bereits das Amt eines Senators auf Lebenszeit innehat.
Zuletzt hatte es aber Spekulationen gegeben, er könne als inoffizieller
Kandidat eines Zentrumsbündnisses in den Wahlkampf gehen und dann im
Nachhinein zum Regierungschef ernannt werden.
23 Dec 2012
## TAGS
Mario Monti
Italien
Italien
Sparpolitik
Italien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Italien vor der Wahl: Monti fühlt sich berufen
Mario Monti tritt mit dem neuen Mitte-rechts-Bündnis bei den italienischen
Parlamentswahlen an. Die Kirche und der Vatikan sind schon offizielle
Unterstützer.
Chef der Radikalen Partei im Hungerstreik: Italiens ewiger Störenfried
Marco Pannella ist Enfant terrible der italienischen Politik. Egal ob Joint
oder Hungerstreik – der 82-Jährige zeigt vollen Einsatz für Bürgerrechte.
Comeback Berlusconis: Was denn nun?
Erst kündigt Berlusconi seine erneute Kandidatur zum Ministerpräsidenten
an, nun sagt er, Parteichef Alfano sei der richtige Mann. Auch hinter Monti
würde er zurückstehen.
Debatte Austerität: Leider kein Weltkrieg
Die Atombombe verhindert die traditionelle Krisenlösung des Kapitalismus:
Krieg. Deshalb muss halb Europa unter der Sparpolitik leiden.
Berlusconi im Wahlkampf: Monti warnt vor simplen Rezepten
Silvio Berlusconi wirft dem italienischen Regierungschef Mario Monti vor,
er betreibe eine „Deutsche Sparpolitik“ und habe damit das Land in die
Rezession getrieben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.