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# taz.de -- Die „Bild“ und die Wulffs: Treffer! Versenkt!
> Seit dem Ehe-Aus von Christian und Bettina Wulff wissen wir: Bei „Bild“
> schreibt der Chef Kai Diekmann noch selbst. Nur warum?
Bild: Da hat Kai Diekmann doch aus dem fernen Kalifornien noch mal schnell selb…
Es gibt etwas in fast jeder Zeitung und Zeitschrift, das lesen
JournalistInnen am allerliebsten: Autorenzeilen. Journalisten fragen ihre
Kollegen nicht: „Hast du den Artikel über mordende Frösche im Spiegel
gelesen?“ Journalisten fragen: „Hast du den Artikel von [Hier bitte
beliebigen Autorennamen einfügen] im [Medium einfügen] gelesen?“ Das klingt
wissend, das klingt nach: Ich kenne mich aus in der Branche.
Deshalb ist anzunehmen, dass der Bild-Chefredakteur Kai Diekmann genau
wusste, was er tat, als er seinen Namen über die Texte zur Trennung von
Christian und Bettina Wulff setzen ließ. Der Autorenname war in diesem Fall
mehr als nur die Information, wer hier was als Erster herausgefunden hat.
Diekmanns Autorenzeile war und ist ein Statement – nur was für eins?
Ist es am Ende doch so, dass die Kampagne gegen den einstigen Bild-Kumpel
Wulff auch eine persönliche von Diekmann gegen den mittlerweile ehemaligen
Bundespräsidenten war? Hat den Bild-Chef der bitterböse Anruf auf der
Mailbox doch getroffen? Ist das nun der Konter?
Diekmann stützte sich in der ersten Meldung auf eine Quelle aus der
Bundes-CDU, dass Wulff bereits in einer Mietwohnung lebe. Dabei ist kaum
anzunehmen, dass Diekmann den kürzesten Draht aller Bild-Redakteure zur CDU
hat.
Zudem weilt der Big Boss seit Monaten im Silicon Valley in den USA, um
Anregungen für die Arbeit daheim zu finden. Von dort aus wollte er sich
eigentlich gar nicht in die tagesaktuelle Produktion einmischen. Nun hat er
es doch getan. Es muss ihm sehr wichtig gewesen sein, seinen Namen über dem
Artikel zu lesen.
8 Jan 2013
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
Christian Wulff
Kai Diekmann
Bild-Zeitung
Bettina Wulff
Trennung
Sat.1
Christian Wulff
Bettina Wulff
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